Essen. Die beiden Ruhrgebietsklubs stehen dicht vor dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League. Erstmals würden sie diesen Sprung zeitgleich schaffen. Für Bayern-Präsident Uli Hoeneß sind das keine guten Aussichten. Ein Kommentar.
Natürlich haben Borussia Dortmund und Schalke 04 den entscheidenden Schritt durch die Tür, die sie aufgerissen haben, noch vor sich, deshalb sollte niemand zu früh die Korken knallen lassen. Doch die Aussichten darauf, dass die Ruhrgebietsklubs erstmals zeitgleich ins Achtelfinale der europäischen Eliteklasse einziehen, sind realistisch: Beide haben es selbst in der Hand.
Ihre aktuellen Auftritte waren erneut spektakulär. Die ehrgeizigen Dortmunder standen kurz davor, die Königlichen von Real Madrid zu Hofnarren zu degradieren, eine Minute nur fehlte zum zweiten Triumph über die Superstar-Ansammlung innerhalb von zwei Wochen. Und die ungestümen Schalker weigerten sich gegen Arsenal auch beim Stand von 0:2, sich enttäuscht zu verkriechen. Frust oder Keule? Schalke entschied sich dafür, zurückzuschlagen, der Fan im Revier mag diese Mentalität.
Und im Süden der Republik sitzt einer, der diese Entwicklung mit Argwohn beobachten muss. Denn es war Uli Hoeneß, der mit neidvollem Blick auf die zwei Deutschen Meistertitel des BVB darauf hinwies, dass nur der wirklich groß sei, der auch die internationalen Proben bestehe. Den Reifeprozess der Schwarzgelben wird der Bayern-Präsident als Bedrohung empfinden. Erst kürzlich hat er verächtlich gesagt, Dortmund sei eine relativ regionale Sache. Falls Madrid und Manchester zur Region gehören: dann ja.