München. Uli Hoeneß von Bayern München hat sich öffentlich für sein legendäres "Greenkeeper-Zitat" bei Lothar Matthäus entschuldigt. Auch die "Daum-Affäre" ließ er nicht unkommentiert.
Manager Uli Hoeneß von Bayern München hat sich sieben Jahre nach seinem schon legendären "Greenkeeper"-Zitat bei Rekordnationalspieler Lothar Matthäus für seinen Angriff auf den früheren Bayern-Kapitän öffentlich entschuldigt. "Der Ausspruch tut mir heute wirklich leid. Lothar ist ein hervorragender Fachmann. Mich haben schon viele Präsidenten nach ihm gefragt. Und in Nürnberg hätte es einmal beinahe geklappt", sagte Hoeneß in einer Talk-Show.
Zwischen Hoeneß und Matthäus war es im November 2002 zu einem Zwist ob der Rolle des langjährigen Bayern-Profis als Chef-Kritiker gekommen, in deren Folge Hoeneß wetterte: "Der will ja, der wollte beim FC Bayern was werden. Aber so lange ich und Kalle Rummenigge hier etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion."
Hoeneß bereut diese Aussage heute offenbar und lobte Matthäus nun - nicht jedoch, ohne sich einen kleinen Seitenhieb auf dessen unglücklich verlaufene Trainerkarriere zu verkneifen. "Lothar, du musst in Zentral-Europa trainieren. Ein Weltstar wie du passt nicht nach Israel, Brasilien oder Ungarn." Matthäus bekannte, "bei der ein oder anderen Sache vielleicht falsch beraten worden zu sein".
Kein Verständnis für Daum
Hoeneß blickte während des Gesprächs auch auf die Daum-Affäre zurück. Anders als im Fall Matthäus zeigte er sich gegenüber dem Beinahe-Bundestrainer Christoph Daum, dem einst sein Kokain-Konsum zum Verhängis geworden war, unversöhnlich. "Er wollte meine Familie und mich wissentlich zerstören", sagte Hoeneß über Daum: "Da kann ich kein Bier mit ihm trinken gehen."
Hoeneß sah sein öffentliches Bild wegen der Auseinandersetzung mit Daum damals schwer beschädigt, er fühlte sich als "Verräter der Nation". Daum hingegen sei "so verwirrt" vom Kokain gewesen, "dass ich das Spiel gewonnen habe. Wenn er nicht so bescheuert gewesen wäre, wer weiß, wie das ausgegangen wäre. Dabei hatte er einen Wert, so einen hohen haben Sie noch nie gesehen."
Auch Real bekommt sein Fett weg
Neben Daum hat Hoeneß auch Real Madrid weiter auf dem Kieker. "Real wird mal ein Problem haben, wenn ihr Bernabeu-Stadion von irgendeinem Gerichtsvollzieher zugeschlossen wird, weil sie ihre Schulden nicht mehr bezahlen können. Der Krug läuft solange zum Brunnen bis er bricht. Und da soll man sie doch laufen lassen, irgendwann bricht er schon", sagte er über die Königlichen, die zuletzt allzuviel Geld auf dem Transfermarkt ausgegeben haben.