Essen. Franz Beckenbauer, der im deutschen Fußball im Zweifel das Maß aller Dinge ist, hat es auf 103 Länderspiele gebracht. Wie Lukas Podolski.
Franz Beckenbauer, der im deutschen Fußball im Zweifel das Maß aller Dinge ist, hat es auf 103 Länderspiele gebracht. Wie Lukas Podolski.
Man vergisst leicht, dass Podolski erst 27 Jahre alt ist, denn obwohl er außerhalb des Platzes der „Poldi“ und damit auf ewige Jugend gepachtet ist, gehört er beim DFB schon acht Jahre dazu, das ist im modernen Fußball eine Ewigkeit. Zuletzt ist er gegen die Färöer (3:0) und in Österreich (2:1) zusammengerechnet nur 30 Minuten zum Einsatz gekommen, er hat eine schwache EM gespielt und für einen Augenblick sah es so aus, als ob Jüngere wie Marco Reus oder Andre Schürrle ihn verdrängen würden.
Podolskis zweiter Versuch außerhalb der Kölner Wohlfühl-Oase
Lukas Podolski aber unternimmt mit seinen 27 gerade den zweiten Anlauf, sich von seiner ganz persönlichen Kölner Wohlfühl-Oase zu emanzipieren. Der erste Versuch in München ist ihm nicht geglückt, aber in London hat er schon mal einen respektablen Start hingelegt, nicht nur wegen seiner vier Treffer für den FC Arsenal.
Der Wechsel kann Podolski nur gut tun, er wirkt wieder voller Selbstbewusstsein – und besitzt einen großen Vorteil: Er bringt das Zeug mit, auch in der Sturmspitze spielen zu können. Da ist die Konkurrenz zum Leidwesen des Bundestrainers eher übersichtlich. Was einen kuriosen Nebeneffekt haben dürfte: Zumindest einmal wird im deutschen Fußball ein Prinz den Kaiser ausstechen.