Madrid. Beim spanischen Rekordmeister Real Madrid schrillen die Alarmglocken. Laut Medienberichten will Superstar Cristiano Ronaldo die “Königlichen“ verlassen. Der teuerste Spieler der Fußball-Geschichte soll sich im Real-Kader nicht mehr wohlfühlen.

Die Nachricht sorgte für Alarmstimmung und dominiert die Schlagzeilen der spanischen Presse: Cristiano Ronaldo möchte Real Madrid verlassen. "Ich bin traurig, und der Verein weiß es schon. Es geht nicht um persönliche Dinge, sondern um professionelle", verkündete der mit einer Ablöse von 94 Millionen Euro teuerste Spieler der Fußball-Geschichte nach dem 3:0 der Königlichen am Sonntagabend beim FC Granada. Ronaldo hatte in diesem Spiel zwei Treffer erzielt.

Ronaldo vermisst scheinbar die Wertschätzung

Laut spanischer Medien soll der Portugiese bereits mit Real-Präsident Florentino Perez gesprochen und diesen gebeten haben, ihn gehen zu lassen. Er fühle sich angeblich nicht mehr wohl im Kader. Darüber hinaus verlautete aus dem Umfeld des Superstars, Ronaldo vermisse in Madrid die angemessene Wertschätzung für seine Leistungen.

"Er hält es nicht mehr aus!", titelte die große Sporttageszeitung Marca am Montag in Riesenlettern und schrieb: "CR7 bringt Real durcheinander und lässt die Alarmglocken schrillen." Dass er bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres jüngst Andres Iniesta den Vortritt lassen musste, sei aber nicht der Grund. "Es gibt wichtigere Dinge", sagte der 27-Jährige. Laut Marca hätten Teamkollegen jedoch berichtet, der Superstar habe seit Iniestas Auszeichnung deutlich schlechtere Laune.

Ronaldo, der bei Real 10 Millionen Euro netto pro Saison verdienen soll, erzielte seit seinem Wechsel 2009 von Manchester United nach Madrid in 144 Pflichtspielen 146 Tore, davon 112 Tore in 101 Ligaspielen.

Modric verdrängt Özil aus Stammelf bei Real Madrid

Real-Coach Jose Mourinho indes war mit der Vorstellung seiner Mannschaft gegen Granada nicht zufrieden. "Wir haben die Punkte, aber das ist nicht genug. Das Spiel hat mir nicht gefallen. Wir hatten wenig Rhythmus und waren langsam. Wir müssen besser spielen", sagte der Portugiese, der Ronaldo gegen Granada nach gut einer Stunde wegen eines Schlags auf den Oberschenkel ausgewechselt hatte.

Neuzugang Luka Modric hat bei seinem ersten Liga-Einsatz den deutschen Nationalspieler Mesut Özil aus der Startelf verdrängt hat. Neben Ronaldo traf auch der Argentinier Gonzalo Higuain gegen Granada. Die Madrilenen liegen weiter fünf Punkte hinter dem Erzrivalen FC Barcelona zurück. Barca setzte sich am späten Abend 1:0 (1:0) durch ein Tor von Adriano (23.) gegen den FC Valencia durch.

In Madrid kam Özil erst nach einer knappen Stunde für Modric ins Spiel, der vergangene Woche für rund 30 Millionen Euro von Tottenham Hotspur ins Bernabeu gewechselt war. Im Supercup-Rückspiel am Mittwoch hatte der Ex-Bremer noch den Vorzug vor Modric bekommen. Der kroatische Nationalspieler spielte auffällig und zeigte starke Pässe, war zudem am Treffer zum 2:0 beteiligt. Der frühere Stuttgarter Sami Khedira spielte bei Madrid durch, der vom FC Chelsea am Freitag ausgeliehene Ghanaer Michael Essien stand nicht im Kader.

Real Madrid überzeugte gegen Granada nur bedingt

Real Madrid zeigte sich gegenüber den Auftritten gegen den FC Valencia (1:1) und den FC Getafe (1:2) verbessert, konnte gegen das harmlose Granada, das zudem nach der Roten Karte für Borja Gomez in Unterzahl spielte, aber nur bedingt überzeugen.

Der frühere Herthaner Christian Lell feierte beim 3:2 (0:2) von Hannovers Europa-League-Gegner UD Levante über Espanyol Barcelona seine Torpremiere. Lell traf in der 56. Minute zum 2:2. Patrick Ebert, wie Lell in der Vorsaison noch für die Berliner im Einsatz, unterlag mit Real Valladolid 0:2 (0:0) bei Athletic Bilbao. Der frühere U21-Nationalspieler wurde in der 87. Spielminute ausgewechselt. (sid)