Gladbachs ter Stegen ist der einzige Gewinner in der DFB-Elf
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Frankfurt/Main. Selbstvertrauen im Duell gegen Fußball-Weltstar Messi getankt, ohne Chance bei den Gegentoren: Obwohl Gladbachs Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen im 1:3-Test gegen Argentinien zu bemitleiden war, zählt er wohl als einziger deutscher Sieger. Seine Blickrichtung: die Zukunft.
Salopp könnte man sagen: Marc-André ter Stegen war die ärmste Sau auf dem Platz. Betrachtet man aber das Spiel im Nachklapp, geht der Gladbacher vielleicht als einziger deutscher Gewinner aus der 1:3-Niederlage gegen Argentinien hervor. Der Kampf um den Platz hinter Manuel Neuer ist eröffnet.
Das zweite Länderspiel des Gladbachers begann so überraschend wie spektakulär: Ter Stegen profitierte von dem vermeintlichen Patzer Ron-Robert Zielers, der durch ein unebenes Stückchen Rasen den Ball nicht richtig einschätzen konnte und wegen einer Notbremse vom Platz gestellt wurde. („Für Ron ist es sehr unglücklich gelaufen.“)
Deutschlands Nummer zwei, der für den verletzten Bayern-Torwart Neuer erst nachnominiert wurde, kam "aus der kalten Tasche" nach einer halben Stunde in die Partie und sah sich nur Sekunden später Argentiniens Superstar Lionel Messi gegenüber. Vom Elfmeterpunkt wollte der Held der Südamerikaner ter Stegen düpieren, der Strafstoß allerdings war dem eines Superstars nicht würdig und für den Schlussmann von Borussia Mönchengladbach leichte Beute. „Ich bin froh, dass ich den Elfmeter gehalten habe. Mehr gibt es nicht zu sagen“, erklärte ter Stegen nach dem Spiel.
Torhüter ter Stegen beschreibt Gegentore aus eigener Perspektive
Es folgten nur wenige Erfolgsmomente für den Schlussmann, die ter Stegen aus seiner Perspektive so beschreibt: „Beim ersten Tor wird der Ball sehr unglücklich abgefälscht. Das macht keiner extra, aber so ist das nun mal.“ Mittelfeldspieler Sami Khedira bugsierte den Ball nach einer Ecke unhaltbar ins eigene Tor. „ Den zweiten Treffer spielen die Argentinier unheimlich gut heraus und mir steht noch einer im Weg, so dass ich den Ball nicht sehen kann.“ Es war dann doch Leo Messi, der ter Stegen überwinden konnte. Der Torwart hatte keine Möglichkeit, an den Ball zu kommen. „Ähnlich wie beim dritten Tor“, beschreibt der Schlussmann, „da steht ein komplettes Pulk vor dem Ball und ich habe versucht, links und rechts dran vorbei zu gucken. Aber am Ende kommt so ein Hammer dabei rum. Es ist schade, dass es so gelaufen ist.“
Drei Gegentore in knapp 70 Minuten. Und keins davon konnte der 20-Jährige wirklich verhindern. Dennoch ist Gladbachs Keeper keine arme Sau, sondern trotz der Niederlage so etwas wie der heimliche Gewinner.
Im nächsten Testspiel ist ter Stegen kampflos an Position zwei gesetzt
Sein schwaches Länderspieldebüt gegen die Schweiz, bei dem der Schlussmann alles andere als souverän aussah, hat er verarbeitet. „Aus der Situation wurde sehr viel gemacht“, so ter Stegen. „Natürlich war das kein glückliches Spiel für mich und ich habe meine Fehler gemacht. Aber ich habe das Spiel abgehakt.“ Er wolle sich nur mit der Zukunft beschäftigen und dazu gehört das Schweiz-Spiel nicht mehr. Und irgendwie auch nicht mehr die Partie gegen Argentinien vom Mittwochabend.
Argentinien schlägt DFB-Elf
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Ter Stegen kann an die Zukunft denken und sich schon mal auf seine nächsten Einsatzzeiten vorbereiten. Zieler, der als erster Schlussmann der 104-jährigen DFB-Historie einen Platzverweis kassierte, wird für das nächste Freundschaftsspiel der DFB-Elf gesperrt werden, ter Stegen damit sozusagen kampflos für das nächste Testspielduell zur Nummer zwei hinter Neuer. Viel wichtiger für den jungen Schlussmann ist allerdings, dass er sich rehabilitiert hat. Ein gehaltener Elfer gegen einen der besten Fußballer der Geschichte wirkt eben manchmal Wunder.
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