Frankfurt. Die DFB-Elf verlor das Freundschaftsspiel gegen Argentinien mit 1:3. Die Argentinier waren der falsche Gegner zum falschen Zeitpunkt. Doch nicht übersehen werden sollte, dass die deutsche Auswahl nicht vorgeführt worden ist. Ein Kommentar.

Es war der falsche Zeitpunkt, selbstverständlich. Es war aber auch der falsche Gegner. Bei Argentinien handelt es sich eben nicht um ein Leichtgewicht des internationalen Fußballs, das an allen Tagen mit einem so furiosen 4:0 vom Rasen geklatscht werden kann wie bei der WM 2010. Nach dem Halbfinal-Aus bei der EM gegen die Italiener hätten die deutsche Nationalmannschaft und ihr Trainer eine neue Aufbruchstimmung benötigt, eine Aufbruchstimmung, die Füße, vor allem aber Köpfe für den im September anliegenden Start in die Qualifikationsrunde für die WM in Brasilien leichter gemacht hätte.

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Natürlich kann angeführt werden: Es war doch nur ein Freundschaftsspiel, ein Spiel, in dem Bundestrainer Joachim Löw auf zahlreiche arrivierte Akteure verzichten musste. In der öffentlichen Wahrnehmung allerdings hat jeder Auftritt des nationalen Ensembles Aussagekraft. Und was sagt eine 1:3-Klatsche wie die von Frankfurt aus? Sie sagt: Unsere Auswahl hat Probleme. Sie sagt, in einen größeren Zusammenhang verfrachtet: Gegen Italien hat Löw mit seiner Aufstellung, mit seiner Strategie daneben gelegen. Gegen Italien hat er, der Baumeister der neuen Nationalelf, eine Fehlerkette produziert. Und nun, nun hängen wir hinten dran noch ein weiteres Glied, das keinen Glanz hat.

Die DFB-Elf ist nicht vorgeführt worden

Die Stimmungstrübung rund um die Nationalmannschaft ist also da. Und sie ist das natürliche Resultat einer verlorenen wichtigen und einer verlorenen unwichtigen Partie. Nicht übersehen werden sollte dabei aber: Die deutsche Auswahl ist von Argentinien nicht vorgeführt worden, sie ist auch im Zehn-gegen-elf-Vergleich nicht zusammengebrochen. Und vielleicht hat einer wie Marco Reus sogar ein Zeichen setzen können. Bin schon wieder da. Wie bei der EM.