Leverkusen. . Angeblich soll der FC Chelsea 25 Millionen Euro für Leverkusens Nationalspieler Schürrle geboten haben. Bei Bayer besitzt der 21-jährige aber noch einen Vertrag bis 2016. Schürrle kritiserte nun den medialen Umgang der Werkself mit diesem Angebot.

Fußball-Nationalspieler Andre Schürrle von Bundesligist Bayer Leverkusen hat das Angebot von Champions-League-Sieger FC Chelsea durchaus gereizt. "Es wäre sehr interessant gewesen. So eine Chance bekommt man wahrscheinlich nicht so oft im Leben", sagte der 21-Jährige im kicker-Interview. Der Londoner Traditionsklub soll angeblich 25 Millionen Euro für den Ex-Mainzer geboten haben, Bayer winkte aber ab. Der Offensivspieler war 2011 von den Rheinhessen an den Rhein gewechselt und besitzt einen Vertrag bis 2016 bei Bayer.

Schürrle ist unglücklich darüber, wie die Offerte medial vom Werksklub verkauft worden sei: "Dass die ganze Sache so schnell und so detailliert öffentlich kommuniziert wurde. Da habe ich die Verantwortlichen nicht verstanden, denn das bringt keinem etwas und tut insbesondere mir nicht gut. Außerdem hat man Dinge interpretiert, die so nicht richtig waren." Er sei nämlich durchaus gewillt gewesen, nach London zu wechseln. Schürrle: "Natürlich habe ich nie gesagt, dass ich unbedingt weg will. Aber jetzt kam es so rüber, als wäre ich gar nicht interessiert gewesen."

Ein ausländischer Klub ist Schürrles mittelfristiges Ziel

Sportchef Rudi Völler habe ihm gesagt, es sei kein geeigneter Nachfolger zu finden, "und ich sei sportlich zu wichtig für Bayer". Die Gespräche mit dem ehemaligen Michael-Ballack-Klub seien recht weit gediehen gewesen. "Es gab mehrere Gespräche mit Rudi Völler, meinem Vater und meinem Berater. Bayer hatte uns über das Interesse informiert, sondierte gleichzeitig den Markt nach einem möglichen Nachfolger. Mein Vater und mein Berater haben dann auch mit Chelsea geredet", sagte der pfeilschnelle Angreifer. Eine Einigung mit Chelsea sei durchaus möglich gewesen, so Schürrle.

Auf die Frage, ob Bayer die Offerte als PR in eigener Sache betrachtet habe, meinte der EM-Starter: "Ich weiß nicht, ob sich die Verantwortlichen dadurch besser gefühlt haben. Ich hätte mir jedenfalls gewünscht, als Spieler in dieser Saison besser geschützt zu werden."

Ein großer ausländischer Klub ist zumindest mittelfristig das Ziel Schürrles. "Ich will nicht unbedingt so schnell wie möglich weg. Aber irgendwann möchte ich die Erfahrung sehr gerne machen und bei einem absoluten europäischen Top-Klub landen", sagte der Bayer-Profi. Das Spiel in Englands Premier League komme seiner Spielweise entgegen: "Da würde ich als Spielertyp schon gut reinpassen." (sid)