Köln. Der Selbstmordversuch von Babak Rafati hat bei vielen Menschen große Betroffenheit ausgelöst. Der Schiedsrichter ist mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden. Doch er steht weiterhin in der Kritik - im Netz.

Die Gründe für den Selbstmordversuch von Babak Rafati liegen noch im Dunkeln. Ob die Verzweiflungstat einen beruflichen Hintergrund hat oder private Ursachen ausschlaggebend waren, ist unklar. Fest steht jedoch, dass Rafati als Schiedsrichter bei vielen Fußball-Fans wie ein rotes Tuch gewirkt hat.

Anti-Rafati-Gruppe bei Facebook

Der Zorn über Babak Rafatis Fehlentscheidungen entlädt sich vehement im sozialen Netzwerk Facebook. Dort existiert eine Gruppe „Anti Babak Rafati“. Sie ist in die Kategorie „Komiker“ eingeordnet. Mehr als 2000 Mitglieder diskutieren dort über die Leistungen des Deutsch-Iraners in der Bundesliga.

Das Niveau dieser Unterhaltungen bewegt sich fast ausschließlich unterhalb der Grenze des guten Geschmacks. Spott, Häme und wüste Beschimpfungen zielen auf die Würde des Deutsch-Iraners. „Wenn du Fußball liebst und schlechte Augen hast, solltest du keine Karriere als Torwart anstreben. Werde Schiedsrichter", heißt es dort. Einige der Mitglieder haben sogar eine Online-Petition, mit dem Ziel Rafati als Bundesliga-Schiedsrichter abzusetzen, gestartet.

Zwei Tage nach dem Suizidversuch gehen die Diskussion munter weiter. Zwar melden sich zunehmend Kritiker zu Wort, die die Abschaffung der Anti-Rafati-Gruppe fordern. Doch am Mittag war das Forum noch im Netz zu finden. Einige Unmutsäußerungen sind nach wie vor online. Aber die Zahl der Kritiker wird kleiner. Viele ergreifen Partei für langjährigen Bundesliga-Schiedsrichter. Und es wurde eine Gegengruppe ins Leben gerufen. Rund 1700 Mitglieder sind Mitglied bei „Gute Besserung Babak Rafati“.