Essen. . Philipp Lahm ist gegen die Ukraine nicht dabei. Auch Bastian Schweinsteiger fehlt. Für ein Spiel braucht die Nationalmannschaft also einen neuen Kapitän. Wir meinen, dass Lukas Podolski die Binde verdient hat. Alleine, weil heute die Karnevalssession startet.

Die Frage, wem das Kapitänsamt der deutschen Fußball-Nationalelf gebührt, wurde im letzten Sommer ja republikweit engagiert debattiert. Eine Frage der Ehre. Ein nationales Thema. Am Ende obsiegte der schmächtige Laien-Schriftsteller Philipp Lahm über Groß-Capitano Michael Ballack. Es war zugleich der Abschied vom Bild eines heroischen Feldherren, der den Schlachtplan zückt und seinen Vasallen den Weg weist.

Seither ist die Binde, genau genommen, vor allem ein Stück schwarz-rot-goldener Stoff. Das archaische Modell des unumschränkten und bindenbekränzten Herrschers hatte bereits im April 2009 ausgedient, als Lukas Podolski mit einem Schlag (zugegeben auf die Wange von Michael Ballack) den Niedergang des Capitanos einleitete.

Kapitän zu Karnevalsanfang

Es wäre also eine hübsche Pointe, wenn dieser Lukas Podolski Freitagabend die DFB-Elf auf den Rasen von Kiew führen würde. Just am 11.11., der für einen überzeugten Kölner – den Podolski so gut gibt wie kaum ein Zweiter – ein bekannt hoher Festtag ist. Die Session beginnt, Prinz Poldi kütt.

„Jedem Jeck sing Pappnas“ lautet das wieder einmal brüllend komische Motto der diesjährigen Kölner Karnevalssession. Und als Freund des närrischen Treibens rufen wir Jogi Löw die Bitte zu: „Jedem Poldi singe Binde.“ Kölle Alaaf.