Essen. In der Winterpause wird Felix Magath beim VfL Wolfsburg wieder zum Großkäufer. Doch wenn er in der Rückrunde nicht Erfolge einfährt, ist auch der Kredit des Meistermachers aufgebraucht. Ein Kommentar.
Im Mai 2009 war Felix Magath der König von Wolfsburg. 90.000 Fans huldigten in der Innenstadt dem Trainer, der den VfL zum Meister machte und damit einen der überraschendsten Titel in der Bundesliga-Geschichte feierte. Er holte nur Experten bekannte Spieler wie Edin Dzeko, Grafite oder Josue. Unter Magath wurden sie zu Stars, mit Magath machten sie ihr Meisterstück.Zweieinhalb Jahre später ist der Glanz des Titels in Wolfsburg längst verblasst. Magath schwingt zwar wieder das Zepter, aber sein Zauber ist verflogen. Als 13. sind die Wölfe nur drei Punkte von den Abstiegsplätzen entfernt. Reflexartig greift Magath zum Allheil-Mittel seiner Wahl. In der Winterpause wird er wieder zum Großkäufer. Mit der dicken Geldtasche des VW-Unternehmens, das angeblich 100 Millionen Euro pro Jahr in den Klub steckt.
Magaths letzte Einkauftour?
Die derzeitige Mannschaft habe nicht das nötige Niveau, kanzelte Magath seine Spieler ab. 13 von ihnen hat er selbst geholt. Schon in seiner Schalker Zeit schien der Trainer nach dem Prinzip Versuch und Irrtum zu handeln. Man kaufe zehn Äpfel, einer, zwei oder gar drei werden schon top sein. Was kümmert mich der Rest? In Schalke hat er die Spieler nicht mehr hinter sich gebracht. In Wolfsburg genießt er zumindest noch das Vertrauen des Großsponsors. Aber wenn Magath in der Rückrunde nicht Erfolge einfährt, ist auch der Kredit des Meistermachers aufgebraucht. Dann war es die letzte Einkaufstour des Felix Magath.