Theo Zwanziger hat Konsequenzen für Matthias Sammer ausgeschlossen, nachdem dieser Zuständigkeit für die U21 eingefordert hatte. Der DFB-Präsident hatte ihn dafür hart kritisiert.

Sportdirektor Matthias Sammer muss trotz seines Kompetenzgerangels mit Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff keine Konsequenzen seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) fürchten. "Ich schätze Matthias Sammer ganz außergewöhnlich, und er muss sich keine Gedanken machen, wenn ich nun einmal die Keule gebraucht habe. Er hat enorm viel für die Außen- und Innenwirkung des deutschen Nachwuchsfußballs geleistet", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger dem kicker.

Zwanziger untermauerte allerdings erneut, dass im DFB die Zuständigkeiten zwischen dem Juniorenbereich und dem A-Team klar geregelt seien und Sammer, Löw und Bierhoff vertrauensvoll zusammenarbeiten sollen. "Die Fans müssen spüren, dass beim DFB alle an einem Strang ziehen. Der Bundestrainer muss den Kopf frei haben für die WM-Qualifikation. Oliver Bierhoff muss seine Manageraufgabe so erfüllen, dass für die sportliche Seite alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit geschaffen sind", sagte Zwanziger.

Der Sportdirektor hat "dienende Funktion"

Sammer hatte sich am Freitag noch heftige Kritik vom DFB-Boss gefallen lassen müssen, nachdem er in einem FAZ-Interview zwischen den Zeilen die eindeutige Zuständigkeit für die U21 eingefordert hatte. "Das hat mir nicht gefallen. Das war absolut unnötig", hatte Zwanziger erklärt: "Du kannst nicht den Sportdirektor zum Bundestrainer machen. Matthias Sammer muss seine Dynamik, seine Emotionaliät in den Grenzen bewegen, die einem Sportdirektor im Verhältnis zum Bundestrainer gegeben sind".

Laut Vertrag ist festgeschrieben, dass bei der U21 als Schnittstelle zwischen dem Jugendbereich, für den der Sportdirektor zuständig ist, und dem von Löw betreuten A-Team im Zweifelsfall der Bundestrainer Entscheidungen trifft. Zwanziger hatte daraufhin noch einmal betont, dass Sammer in diesem Bereich eine "dienende Funktion" habe. Sammer hatte anschließend seine Kompetenzansprüche relativiert und Verständnis für das Machtwort des Verbandschefs gezeigt.