Köln. Theo Zwanziger zählt die Nationalmannschaft bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine zu den Titelanwärtern. „Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Mannschaft mit viel Leidenschaft antreten wird“, sagte der DFB-Präsident.
Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), zählt die Nationalmannschaft bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine zu den Titelanwärtern. „Wenn man uns nicht zu den Favoriten zählen würde, hätten wir in den vergangenen Jahren doch schlechte Arbeit geleistet“, sagte der 66-Jährige in einem Interview in der Tageszeitung Die Welt. Außerdem prophezeite der DFB-Boss: „Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Mannschaft mit viel Leidenschaft bei der EM antreten und ein fantastisches Turnier spielen wird.“
Allerdings sieht Zwanziger auch große Konkurrenz: „Gleichwohl weiß ich, dass es genügend andere Teams gibt, die im kommenden Jahr den EM-Titel holen können." Er denke dabei natürlich an die WM-Finalisten Spanien und Niederlande sowie die „traditionell starken Fußball-Nationen Italien, Frankreich und England“.
Lobende Worte für Löw
Er spüre aber, dass man es bei der deutschen Auswahl „mit einer verschworenen Einheit von starken Individualisten zu tun“ habe. „Ich bin beeindruckt von diesem Team, bei dem man merkt, dass es gern für Deutschland spielt“, ergänzte Zwanziger, man habe allen Grund, selbstbewusst aufzutreten. „In dieser Mannschaft passt es einfach.“ Zudem lobt der DFB-Chef die Arbeit von Bundestrainer Joachim Löw: „Seine Pläne stimmen exakt mit denen des DFB überein.“ Und man wisse, wie wertvoll diese Nationalmannschaft mit diesem Bundestrainer für Deutschland und den Verband sei.
Mit Respekt begegnet Zwanziger zudem den Plänen von DFB-Teammanager Oliver Bierhoff, der den Bau eines Leistungszentrums für etwa 30 Millionen Euro vorgeschlagen hat. Die Einrichtung soll mit mehreren Fußball-Plätzen und einem Fitness- und Reha-Zentrum nicht nur von den DFB-Auswahlmannschaften, sondern auch zur Ausbildung der Bundestrainer und der Schiedsrichter genutzt werden. „Das DFB-Präsidium sieht darin vielleicht eine Chance, dem Elitefußball in Deutschland noch eine kleine Krone aufzusetzen“, sagte Zwanziger.
Es gelte abzuwägen, ob das, was man erreichen könne, sinnvoll sei, ob sich die finanziellen Aufwendungen lohnen würden und Nachteile in anderen Bereichen hinnehmbar wären, sagte Zwanziger. „Die hervorragenden Sportschulen, die wir in den Landesverbänden haben, dürfen unter so einem Leistungszentrum nicht leiden. Wir wollen die Diskussion in spätestens einem halben Jahr abgeschlossen haben.“ (sid)