Danzig. Mit einem 2:2 endete die Testpartie der deutschen Nationalelf gegen Polen in Danzig. Die BVB-Spieler Robert Lewandowski und Jakub Blaszczykowski markierten die Tore für den EM-Gastgeber. Toni Kroos und Cacau glichen im DFB-Team jeweils aus.

Bundestrainer Joachim Löw hat die Spannung hoch gehalten, das Niveau durch mutiges Experimentieren aber zwangsläufig gesenkt. Mit einem 2:2 (0:0) endete die Testpartie der Nationalelf gegen Polen in Danzig.

Gleich sieben Glorreiche aus der Anfangsformation der Qualifikationspartie gegen die Österreicher hatte der Bundestrainer gegen die Polen nicht von Beginn an auf den Rasen hinaus geschickt. Manuel Neuer, Mesut Özil und Bastian Schweinsteiger durften nach dem 6:2-Abenteuer, das Buchungssicherheit für die EM schaffte, zu Hause bleiben. Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Holger Badstuber und Thomas Müller nahmen in der Danziger Arena auf der Bank Platz. Löw machte also da, was er angekündigte hatte. Er gestaltete eine Versuchsanordnung mit dem Personal, eine umfangreiche, aber keine überraschende.

Götze übernahm das Regiepult

Die meisten Pöstchenübernahmen hatte der Bundestrainer ja bereits angekündigt: Tim Wiese besetzte das Tor. Christian Träsch, Per Mertesacker, Jerome Boateng sorgten für eine fast vollständige Erneuerung der Glieder der Defensivkette. Simon Rolfes durfte davor wirken, Andre Schürrle rechts stürmen, Mario Götze von Özil das Regiepult übernehmen. Und dass Löw es nicht über das Herz bringen würde, Lukas Podolski und Miroslav Klose den Auftritt in ihrem Geburtsland vorzuenthalten, war auch klar. Bewegend sollte der sein, emotional berührend. Hätte Klose gleich in der fünften Minute nach Kurzpass von Götze seine ersten Riesenchance in ein Tor verwandelt, wären die dunklen Gefühle wohl noch heftiger von den Tribünen hinunter über ihn gekommen.

Auf einen Poldi-Miro-Bonus, das ist bei der intensiv bis hart geführten Partie in Freundschaft deutlich geworden, darf die Nationalelf beim Publikum des EM-Gastgebers nicht hoffen. Das steht felsenfest hinter dem eigenen Ensemble. Das allerdings war in den ersten zehn Spielminuten wackelig unterwegs. Erste Großchance Klose. Zweite Großchance in Minute sechs durch Rolfes, der es aus ein paar Zentimetern Entfernung von der entscheidenden Linie mit der Hacke versucht. Dritte Großchance Philipp Lahm: Die jedoch vereitelt Torhüter Wojciech Szczesny in prächtiger Manier.

Danach waren die Polen in der Begegnung angekommen. Der Kölner Slawomir Peszko scheiterte an Wiese oder Außennetz (11., 28, 44.). Zwischenzeitlich hatte auch Klose wieder seine Chancen. Er ließ sie ungenutzt. Selbst bei einem starken polnisch-deutschen Gemeinschaftsprojekt. Klose spielt einen klugen Pass auf Podolski. Dessen Geschoss pariert Szczesny. Klose ist wieder da. Er scheitert das erste Mal. Und sein Nachschuss aus nächster Nähe fliegt in der 42. Minute über das Tor hinweg.

Vier Dortmunder im Einsatz

In der zweiten Halbzeit brachte Löw Cacau für Klose und Marcel Schmelzer für Lahm. Damit waren vier Dortmunder im Einsatz. Gleichstand. Schmelzer und Götze auf der einen Seite, Jakub „Kuba“ Blaszczykowski und Robert Lewandowski auf der anderen. Und beide Polen sind am 1:0 beteiligt. Kuba auf Dariusz Dudka. Der wird von Wiese unfair attackiert. Der Ball kommt zu Lewandowski. Tor. In diesem Fall hat Schiedsrichter Daniele Orsato auf Vorteil erkannt. Als Arkadiusz Glowacki den für Podolski eingewechselten Müller im Strafraum fällt, bittet er in Minute 68 zum Elfmeterpunkt. Toni Kroos erledigt die Angelegenheit souverän. 1:1. Ebenso souverän allerdings trumpft Kuba auf. Er verwandelt den Elfmeter zum 2:1 in der 90. Minute nach Foul von Wiese an Pawel Brozek. Aber Cacau stemmt sich gegen die erste Niederlage einer deutschen Elf gegen die Polen. Er erzielt das 2:2 in letzter Sekunde. Und dieses Ergebnis genügte den Ansprüchen der ersten polnischen und der zweiten deutschen Auswahl.