Essen. . Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann verfolgt die DFB-Elf noch ganz genau. Vor dem Länderspiel gegen Österreich gibt er seinem Nachfolger Manuel Neuer einige Tipps und erklärt, warum Dortmunds Roman Weidenfeller eine Chance bei Joachim Löw verdient hätte.

Jens Lehmann, die Nationalmannschaft und ein Länderspiel gegen Österreich in Gelsenkirchen: Das würde doch passen. Der Torwart im Ruhestand hat lange für Schalke 04 gespielt und stand drei Mal für Deutschland gegen Österreich zwischen den Pfosten. Drei Siege, kein Gegentreffer für Lehmann: Der 41-Jährige wäre am Freitag der ideale Glücksbringer.

„Ich habe leider keine Zeit“, verriet Lehmann am Rande eines Pressetermins beim TV-Sender Sky, für den er als Experte arbeitet. Den Fußball, sein Spiel, verfolgt der gebürtige Essener immer noch ganz genau. Und da vor allem die Torleute. Wie Manuel Neuer, der Lehmanns Nationaltor geerbt hat. Lehmann zählt Neuer zu den besten Torhütern der Welt. „Aber er ist noch nicht absolute Weltklasse. Da fehlt ihm die Konstanz.“ Den letzten Schritt, glaubt Lehmann, kann Neuer bei seinem neuen Klub Bayern München machen. „Wichtig ist, dass er sich mental verbessert. Er kann nicht mehr mit der vorhandenen Leichtigkeit an seine Aufgaben rangehen. Er braucht extreme Ernsthaftigkeit.“ In der Ablehnung Neuers seitens einiger Bayern-Fans sieht Lehmann sogar eine Chance: „Wenn du dem standhältst, kann es dich weiterbringen“, sagt der 41-Jährige, der einst beim BVB auch von eigenen Fans abgelehnt worden war.

Am Freitag hätte er gerne den Dortmunder Roman Weidenfeller als dritten Torwart im DFB-Kader gesehen. „Er war letzte Saison bester Bundesliga-Tormann. Als Anerkennung für seine konstante Leistung hätte er eine Berufung verdient.“ In Gelsenkirchen rechnet Lehmann mit einem deutschen Sieg. „Gegen Österreich wird es ständig schwieriger. Aber am Ende gewinnen wir immer noch.“ Auch ohne Jens Lehmann, der als Hobbyfußballer „jetzt nur noch im Feld spielt“.