Frankfurt/Main. . Fußball-Bundestrainer Joachim Löw ist in der sogenannten Führungsspieler-Debatte seinen Nationalspielern Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger zur Seite gesprungen. Auch Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hat sich zu der Debatte geäußert.

Fußball-Bundestrainer Joachim Löw ist in der sogenannten Führungsspieler-Debatte seinen Nationalspielern Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger zur Seite gesprungen. „Niemand von all den ehemaligen Nationalspielern, die sich jetzt in der Führungsspieler-Diskussion kritisch äußern, war in seinem Alter nur annähernd so weit mit seinen Führungs-Qualitäten wie jetzt Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger“, sagte Löw zu Sport Bild online und reagierte damit auf die Kritik des früheren National- und Bayern-Torwarts Oliver Kahn an den beiden Leitwölfen des deutschen Rekordmeisters.

„Philipp und Bastian äußern und vertreten ihre Meinung intern, immer konstruktiv und offen. Gleichzeitig denken sie nicht nur an sich, sondern engagieren sich stets im Sinne der Mannschaft, damit die Leistung des Teams stimmt“, fügte Löw hinzu.

Debatte belustigt Rummenigge

Zuvor hatte sich auch Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zu der Debatte geäußert. „Ich muss ehrlich sagen, diese Debatte belustigt mich fast. Ich habe in den vergangenen 37 Jahren alle Koryphäen beim FC Bayern aus nächster Nähe begleiten dürfen. Jeder hatte seine Vorteile, aber jeder hatte auch seine Macken“, sagte Rummenigge im Interview mit t-online.de.

Kahn hatte seine ehemaligen Mitspieler in den vergangenen Tagen heftig kritisiert. „Sie stehen exemplarisch als Vertreter einer Generation. Mich hat früher Kritik auch geärgert, ich habe mich aber hinterfragt. Diese Einstellung ist sehr empfehlenswert. Die beiden möchten und sollten jetzt den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen“, sagte der frühere Weltklassetorwart über Bayern-Kapitän Lahm und dessen Stellvertreter Schweinsteiger.

Kahn hatte zu Wochenbeginn Lahm und Schweinsteiger eine Mitschuld daran geben, dass Bayern München seit 2001 auf einen internationalen Titel wartet und auch den Führungsstil der beiden Bayern-Kapitäne bemängelt. Sowohl die beiden Nationalspieler wie auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Christian Nerlinger hatten Kahn daraufhin hart kritisiert.

Vergleich der Generationen wenig aussagekräftig

Auch Rummennigge hält einen Vergleich der Generationen für wenig aussagekräftig: „Man sollte es dabei belassen, dass diese Generation, die jetzt Fußball spielt, eine andere ist, als die, wofür ein Stefan Effenberg, ein Paul Breitner, ein Lothar Matthäus oder ebnen auch ein Oliver Kahn gestanden haben. Ich glaube wir tun beim FC Bayern gut daran, sehr gelassen mit dieser Diskussion umzugehen.“

Unterdessen ging beim FC Bayern am Freitag auch die Debatte darüber weiter, ob Präsident Uli Hoeneß in der Halbzeit des Champions-League-Playoff-Hinspiels gegen den FC Zürich (2:0) in der Kabine gewesen sei und den Spielern nach einer schwachen ersten Hälfte die Leviten gelesen habe . „Unser Spielertrakt in der Arena ist in drei Räume unterteilt. In einen Vorraum, in einen Massageraum und die eigentliche Kabine. In der Halbzeit war der Trainer mit der Mannschaft in der Kabine. Uli Hoeneß war kurz im Vorraum und hat sich dort irgendetwas besorgt. Aber er war nicht in der Kabine und hat weder zum Trainer noch zu irgendeinem Spieler etwas gesagt“, meinte Rummenigge.

Das unterstrich auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes ganz energisch: „Die Kabine ist der Raum des Trainers. Ich würde es niemals zulassen, dass der Präsident in der Halbzeit zur Mannschaft spricht.“ Das habe er den Bayern-Bossen auch so gesagt. (sid)