Essen.

Regionalliga-Aufsteiger Rot-Weiss Essen bezwang den ETB Schwarz-Weiß im Derby-Testspiel 1:0. So richtig verdient hatte es der Gastgeber nicht. Der im Umbruch befindliche NRW-Ligist zeigte als Außenseiter eine für seine Verhältnisse gute Leistung.

Ungemütlich war’s an diesem Abend im Georg-Melches-Stadion. Die Temperaturen überhaupt nicht sommerlich, dazu Nieselregen. Und das Testspiel der beiden Lokalrivalen, die sich schon manch heißen Kampf geliefert haben, konnte die rund 1200 Zuschauer auch nicht erwärmen. Rot-Weiss hat mit 1:0 gewonnen, doch das war reine Glücksache. Und so richtig verdient hatte es der Gastgeber nicht. Der im Umbruch befindliche ETB zeigte als Außenseiter eine für seine Verhältnisse gute Leistung, während sich RWE zwar bemühte, aber nur Stückwerk produzierte. Da lief ganz wenig zusammen beim Regionalliga-Aufsteiger, geordnete und gradlinige Aktionen gab es kaum. Aber was soll’s: RWE hat gewonnen. Obwohl das Ergebnis selbst weder RWE-Trainer Waldemar Wrobel noch seinen Kollegen Dirk Helmig großartig interessiert haben dürfte. Es ist halt Vorbereitung, Zeit für Erkenntnisse.

„Wir haben hier eine gute Figur abgegeben“, fand Helmig. Und angesichts der zweiten Halbzeit sei sogar ein Sieg möglich gewesen. Da hatte allein Kamil Bednarski zwei gute Chancen. Erst schoss er aus 14 Metern freistehend vor RWE-Keeper Philipp Kunz zu unplatziert, dann traf er mit einem fulminanten Schuss aus 18 Metern nur die Latte (68.). Aber es zeigte sich, dass sich die Schwarz-Weißen derzeit noch leichter tun, wenn der Gegner die Initiative ergreift.

RWE besaß nur ganz wenige Möglichkeiten. Die größte in der 76. Minute. ETB-Torwart André Bley hatte Lukas Lenz im Strafraum von den Beinen geholt – Elfmeter. Leon Enzmann drosch jedoch den Ball weit über das Tor.

ETB-Spieler Sven Kersten sollte das Spiel mit einem unglücklichen Auftritt dann doch noch entscheiden. Der A-Jugendliche wurde am Mittwoch erst telefonisch informiert, dass er aushelfen müsse, weil die Personaldecke arg dünn geworden war. Kersten kam in der 81.Minute. In der 89. köpfte er einen Flankenball im Eifer und ganz platziert über seinen eigenen Torhüter hinweg ins Netz. Das hatte der Junge und natürlich auch der ETB nicht verdient.

RWE: (1.Hz.) Lamczyk – Lehmann, Wagner, Rodenberg – Brauer, Tokat – Grund, Avci, Lemke – Koep. (2.Hz): Kunz – Jasmund, Duisy, Schneider, Kuta – Heppke, Vennemann – Kaya, Grummel, Enzmann – Lenz.

ETB: Jäger (46. Bley) – Nipken (81.Kersten), Müller (63.Dluhosch), Schulitz, Schulz – Walther. El-Hossaini – Bednarski, Dzierzon, Mutlu (71. Essomé) – Heinzmann (46.Opitz).

Schiedsrichter: Martin Thomsen.

Zuschauer: 1200.

Tor: 1:0 Kersten (89. Eigentor).

Bes. Vorkommnis: Enzmann verschießt Foul-Elfmeter (76.)