Trentino. Nach dem umjubelten Empfang für Manuel Neuer in der Allianz-Arena schienen die Bayern-Ultras kurzzeitig verstummt. Doch anlässlich des ersten Testspiels der Münchner enthüllten Schickeria-Mitglieder ein neues Anti-Neuer-Plakat.

Manuel Neuer stand die Erleichterung förmlich ins Gesicht geschrieben, nachdem er von 30.000 Fans bei der Saisoneröffnung des FC Bayern vergangenen Samstag in der Allianz-Arena mit Jubelstürmen empfangen worden war. „Ich bin sicher, dass die Fans und ich gut zusammen auskommen werden“, so Neuer. Zuvor hatten sich der Vorstand des FC Bayern sowie die Mannschaftskapitäne Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger mit zehn Fan-Vertretern zu einem "runden Tisch" getroffen, um die Widerstände in der Ultra-Fangemeinde gegen die Verpflichtung des deutschen Nationaltorwarts vom FC Schalke auszuräumen. Auf die Frage, ob im Laufe der Saison weitere Kritik am Wechsel und an Neuer zu erwarten sei, hatte Lahm geantwortet: „Davon gehe ich nach diesem Gespräch nicht aus."

Wieder Anti-Neuer-Plakat

Abschied von Neuer

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    Doch die Bayern-Offiziellen und Neuer haben sich offenbar zu früh gefreut. Als die neue Nummer eins des FC Bayern zum Testspiel gegen eine Auswahl der Region Trentino den Rasen betrat, wurde er von folgendem Spruchband einer "Schickeria"-Gruppe empfangen: "Du kannst noch so viele Bälle parieren. Wir werden dich nie in unserem Trikot akzeptieren." Das DU ist in blau geschrieben, UNSEREM in rot.

    Die Anti-Neuer-Fraktion der Bayern-Fans hat also wieder Flagge gezeigt. Als der Wechsel des Nationaltorwarts näherrückte, hatten Ultra-Gruppierungen in der Südkurve mit "Koan Neuer"-Plakaten Stimmung gegen die Verpflichtung gemacht. Hintergrund des Widerstands: Die eingefleischten Bayern-Ultras nehmen es Neuer bis heute übel, dass er beim Schalker Sieg in München im April 2009 wie einst Oliver Kahn mit der Eckfahne vor ihrer Kurve gejubelt hat und früher oftmals ein T-Shirt der Schalker "Buerschenschaft" unter dem Trikot trug. Neuer hatte auf einer Pressekonferenz die Vorfälle heruntergespielt. Die Aktion mit der Fahne sei ein "Blackout" gewesen und die "Buerschenschaft" keine Ultra-Vereinigung sondern lediglich eine Fangemeinschaft aus dem Gelsenkirchener Norden.

    Argumente, die die Bayern-Ultras anscheinend nicht so recht überzeugen konnten. Neuer und die "Schickeria" - ein Frieden ist noch längst nicht in Sicht.