Dubai. . Diego Armando Maradona hat die Bosse des Weltverbandes nach den jüngsten Korruptionsvorwürfen beschimpft. “Die Fifa ist ein großes Museum und es gibt dort Dinosaurier, die ihre Macht nicht verlieren wollen“, sagte Argentiniens Fußball-Ikone.
Argentiniens Fußball-Ikone Diego Armando Maradona hat die Fifa-Bosse nach den jüngsten Korruptionsvorwürfen als "Dinosaurier" beschimpft. Außerdem warf der 50-Jährige dem Weltverband vor, nichts vom Fußball zu verstehen, es ginge dort nur um Machterhalt.
"Es wird immer dasselbe sein. Die Fifa ist ein großes Museum und es gibt dort Dinosaurier, die ihre Macht nicht verlieren wollen", sagte der neue Coach von Al-Wasl aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) bei einer Pressekonferenz am Samstag in Dubai. Ihn habe die Wiederwahl von Fifa-Präsident Joseph S. Blatter am vergangenen Donnerstag auf dem Fifa-Kongress in Zürich nicht überrascht, "denn sie schauen nur auf sich. Sie wollen auf ihren Posten bleiben, bis sie 105 Jahre alt sind. Ich hoffe, sie werden zurücktreten, aber das ist wohl illusorisch."
Er sei gefragt worden, Mitglied in der Fifa-Familie zu werden, "aber ich habe gesagt, es ist keine Familie, wenn niemand Fußball spielt. Viele Leute stimmen mit mir überein, dass Vieles im Fußball derzeit nebulös ist. Aber es wird sich nicht viel ändern, denn es haben Leute das Sagen, die nichts vom Fußball verstehen".
Bin Hammam wurde suspendiert
Blatter war am Donnerstag trotz diverser Korruptionsvorwürfe gegen einige Fifa-Spitzenfunktionäre mit großer Mehrheit wiedergewählt worden. Der 75-Jährige geht in seine vierte Amtszeit. Sein eigentlicher Gegenkandidat Mohamed Bin Hammam (Katar), dem ebenfalls im Zusammenhang mit der WM-Vergabe 2022 an sein Heimatland Bestechung vorgeworfen wurde, war von der Fifa-Ethik-Kommission suspendiert worden. Ihm wurde der Zutritt zum Kongress in Zürich verwehrt.
Maradona war am Freitag in Dubai eingetroffen, um dort einen Zweijahresvertrag bei Al-Wasl zu unterschreiben. Zur Pressekonferenz in einem Fünf-Sterne-Hotel waren mehr als 100 Reporter und 20 TV-Teams erschienen.
Maradona kündigte an, keine abgehalfterten Stars verpflichten zu wollen. "Ich möchte eine Mannschaft, die jeden schlagen kann", sagte der argentinische Weltmeisterkapitän von 1986. Er wollte "keine großen Namen" wie zum Beispiel Lionel Messi (FC Barcelona) oder Carlos Tevez (Manchester City).
"Ich liebe diese Spieler, aber ich brauche Leute, die mit der nötigen Hingabe sich unserem Verein verschreiben", sagte Dieguito, der nach der 0:4-Viertelfinalpleite bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gegen Deutschland als Coach der argentinischen Auswahl gehen musste. (sid)