Der andauernde Zwist zwischen Bayern-Coach Louis van Gaal und Bayern-Präsident Uli Hoeneß nimmt kein Ende. Nun teilte der Niederländer wieder Parolen in Richtung Präsident aus.
Bayern Münchens Trainer Louis van Gaal hat im Zwist mit dem Präsidenten Uli Hoeneß noch einmal nachgelegt. "Der Präsident hat Kritik geäußert, das ist so. Das war vor drei Monaten auch so. Wenn eine Person das macht...", sagte der Niederländer süffisant, stockte kurz und fügte hinzu: "Und diese Person ist nicht immer an der Säbener Straße. Ich habe nur mit meinem Vorstand zu tun. Und der unterstützt mich, genauso wie meine Mannschaft und mein Stab. Ich fühle mich sehr wohl."
"Papageien-Geplapper"
Auch die Kritik der ehemaligen Bayern-Stars Oliver Kahn und Mehmet Scholl interessiere ihn deshalb nicht. "Mit Kahn habe ich noch nie gesprochen, mit Scholl, der ja letztes Jahr bei mir war, auch nicht so viel. Das ist Papageien-Geplapper. Darüber rege ich mich nicht auf. Das ist eben der FC Bayern. Das wusste ich schon vorher, diese Geschichten, mit Hollywood und so, sind auch in Holland bekannt", sagte van Gaal, der bei Nachfragen zur Unruhe beim deutschen Rekordmeister aber weiterhin sehr dünnhäutig wirkt.
Van Gaal weiß, dass ihm derzeit nur Siege helfen, um die Lage zu entspannen: "Der FC Bayern muss gewinnen. Wenn wir gewinnen, ist das vorbei." Am Samstag (15.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker) spielen die Münchner in Bremen, am kommenden Spieltag müssen sie nach Köln.
Die bisherige Auswärtsbilanz mit nur zwei Siegen in dieser Saison ist aber für die Ansprüche der Bayern indiskutabel. Doch van Gaal führte am Freitag einen eigenartigen Grund an, warum es in fremden Stadien nicht so klappt: "Auswärts sind die Plätze nicht so gut wie in der Allianz Arena. Da müssen wir mit langen Bällen nach vorne spielen. Aber das will ich nicht, das ist nicht attraktiv."
Kader "etwas zu klein"
Seinen Kader findet der Trainer nach den Abgängen von Mark van Bommel, Martin Demichelis, David Alaba und Edson Braafheid inzwischen "etwas zu klein". Er arbeite nicht gerne mit solch einem kleinen Kader. Dennoch habe er auch dem Transfer von van Bommel nach Mailand zugestimmt: "Ich habe ihm das gegönnt. Es war eine menschliche Entscheidung." Deshalb müsse er auch Scholl ("Das passt nicht zu dem armen Verein, den ich kennengelernt habe") widersprechen: "Das ist ein sehr warmer Verein, sehr ehrlich. Ich habe dieses Risiko genommen."
In Bremen müssen die Münchner weiterhin auf Franck Ribery verzichten. Der Franzose hatte bei seinem Reha-Training einen Rückschlag erlitten und darf das lädierte linke Knie fünf Tage nicht belasten. Zudem fehlen immer noch Toni Kroos und Ivica Olic. Dafür hat Daniel van Buyten einen grippalen Infekt überstanden. Auch Arjen Robben ist wieder voll belastbar. Der Superstar hatte im Pokal-Viertelfinale in Aachen ebenfalls wegen einer Erkältung nur 20 Minuten gespielt. In Bremen steht er wie zuletzt beim 5:1 gegen Kaiserslautern in der Startelf. (sid)