München. .
Mit dem 2:1-Sieg beim FC Bayern München hat Mainz 05 den deutschen Rekordmeister geschockt. Die Pfälzer führen damit auch am sechsten Spieltag weiterhin die Tabelle an.
Der kleine FSV Mainz 05 hat den großen FC Bayern München in die Krise gestürzt. Der deutsche Meister unterlag im Topspiel dem Überraschungs-Tabellenführer mit 1:2 (1:1) und geht ganz schweren Zeiten entgegen. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal hat nach sechs Spielen nun bereits zehn Zähler Rückstand auf Mainz, das mit nunmehr sechs Siegen in Folge sogar den Startrekord der Münchner aus der Saison 1995/96 jagt.
Die Münchner stehen nach der zweiten Saison-Niederlage vor dem Champions-League-Spiel am Dienstag in Basel und der Partie bei Borussia Dortmund am kommenden Sonntag dagegen gehörig unter Druck. Seit drei Spielen wartet das Starensemble nun bereits auf einen Heimerfolg.
Mainz ging vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena durch ein sehenswertes Hackentor von Sami Allagui in der 15. Minute in Führung. Den Bayern-Ausgleich besorgte auch ein Mainzer Akteur. Bo Svensson düpierte in der 45. Minute nach einem weiten Pass von Mark van Bommel per Kopf seinen herauseilenden Keeper Christian Wetklo. In der 77. Minute besiegelte Adam Szalai mit seinem Treffer zum 2:1 die Sensation.
Schürrle als Joker
Tuchel veränderte sein Erfolgsteam nach dem 2:0 gegen Köln am Dienstag gleich auf fünf Positionen. Unter anderem saß Andre Schürrle zunächst nur als Joker auf der Ersatzbank. Bayern-Coach Louis van Gaal war durch die Verletzungen von Franck Ribery und Diego Contento zu zwei Umstellungen gezwungen. Ivica Olic und Danijel Pranjic rückten dafür ins Team. Zudem wird bei den Münchnern weiterhin Arjen Robben schmerzlich vermisst.
Doch auch ohne Ribery und Robben starteten die Bayern erst einmal stürmisch. Bereits in den ersten fünf Minuten brachten Olic, Bastian Schweinsteiger und Daniel van Buyten das Mainzer Gehäuse in Gefahr. Die beste Chance der Bayern in der Anfangsphase hatte jedoch Miroslav Klose, der in der 14. Minute völlig freistehend über das Tor schoss.
Dies sollte sich bitter rächen. Im Gegenzug brachte Allagui den FSV mit 1:0 in Führung. Nach starker Vorarbeit von Lewis Holtby, der Daniel van Buyten alt aussehen ließ, traf der Tunesier gekonnt per Hacke. Schon zuvor hatte sich Mainz keineswegs versteckt. Aber Adam Szalai (5.) und Lewis Holtby (11.) scheiterten da noch am gut reagierenden Jörg Butt.
Mainzer aggressiv und lauffreudig
Nach dem Rückstand taten sich die Bayern schwer, gegen die aggressiv und lauffreudig auftretenden Mainzer ins Spiel zurückzufinden. Immer wieder wurden die Offensivbemühungen der überlegenen Münchner schon im Ansatz entscheidend gestört. Und wenn die Gastgeber einmal Platz hatten, fiel ihnen nicht allzu viel ein, dazu waren die Pässe oft zu ungenau. Dennoch hatte Klose nach Flanke von Toni Kroos kurz vor der Pause Pech, als er per Kopf nur den Pfosten traf. Wenige Sekunden später fiel durch das Eigentor Svenssons dennoch der Ausgleich.
Nach dem Wechsel war der FC Bayern zunächst überlegen. Druck konnten die Münchner dennoch kaum aufbauen, da Mainz weiter geschickt verteidigte und den Aktionen die Zielstrebigkeit und die Präzision fehlte. Zu oft spielten die Bayern in die Breite.
So versuchte es van Bommel aus der zweiten Reihe, scheiterte mit seinem Schuss aber an Wetklo (64.). In der 71. Minute vergab erneut Klose nach einem Eckball von Holger Badstuber per Kopf. Viel besser machte es auf der anderen Seite Szalai, der nach Hereingabe von Schürle die Freiheiten im Strafraum nutzte und traf. (sid)