München. .

Am vierten Bundesliga-Spieltag hat der 1. FC Köln durch ein 0:0 beim FC Bayern einen Punkt aus München entführt. Damit tritt der Rekordmeister in der Liga weiter auf der Stelle.

Berlin ist eine Reise wert? Nicht für den 1. FC Köln. Der Klub vom Rhein fährt viel lieber nach München, zu den Bayern. Da gab es meistens etwas zu holen. Auch diesmal. Ein 0:0 gegen den Rekordmeister.

Neun Siege und nun 13 Unentschieden gegen die Bayern bedeuten Bundesligarekord. Und: Die Domstädter sind der einzige Verein, den die Roten daheim in der Allianz-Arena noch nicht bezwungen haben.

Sie kamen per Bahn, per Bus, mit dem Flieger, mit dem Auto. Die Fans des 1. FC Köln, um der Mannschaft um Lukas Podolski Rückendeckung zu geben. „Unsere Fans werden mehr Stimmung machen als die Bayern. Da freue ich mich schon drauf“. Prinz Poldi muss es ja wissen, trug er doch bis vor zwei Jahren noch das Trikot des Rekordmeisters von der Isar.

In der Tat, ein bisschen Karnevalsstimmung zur Wiesnzeit verbreitete der Anhang der Gäste. Doch überschwängliche Anfeuerung hört sich anders an. Dazu gab es auch keinen Grund. Die Bayern mit der bewährten Doppelsechs van Bommel/Schweinsteiger, dem Kreativduo Ribery und Kroos sowie Klose als Sturmspitze hatten alles unter Kontrolle, mehr, viel mehr Ballkontakte und jede Menge Geduld gegen die defensiv ausgerichteten, aber lauernden Kölner. Allein: Die zündende Idee, sie fehlte den Hausherren zunächst. Ihre gefährlichste Phase hatten die Bayern nach knapp einer halben Stunde. Kloses Kopfball verfehlte knapp das Tor, Ribery (33.) probierte es aus 16 Metern von links mit einem Schuss ins kurze Eck (Außennetz), Müller (34.) aus der gleichen Distanz und noch einmal Klose aus 17 Metern. Stets war Mondragon im Kölner Gehäuse sicher auf dem Posten. Chancen für die Gäste? Eine „halbe“: Yalcin schoss einen Freistoßabpraller Richtung Tor von Butt - drüber (19.). Das war’s auch schon.

Müllers dickes Ding

Nach dem Seitenwechsel legte der FCB-Anhang eine Schüppe drauf, forderte lautstark wie noch nie an diesem Tag: „Auf geht’s, Bayern schießt ein Tor“. Es folgte Müllers dickes Ding: Der Nationalspieler hämmerte am 16er mit links auf den Kölner Kasten - knapp drüber. Montragon hätte gegen den Gewaltschuss keine Chance gehabt (52.). Die Münchener drückten weiter, schnürten die Elf von Trainer Soldo förmlich ein. Mit zunehmender Spielzeit gelang es Podolski und Co, sich etwas vom Druck zu befreien. Fast wären die Bemühungen mit einem Überraschungserfolg belohnt worden. Doch Brecko scheiterte aus kurzer Distanz an Butt (77.).

Bayern versuchte, mit der Hereinnahme von Gomez für Klose wieder mehr Intensität in den Sturm zu bekommen, aber die Kölner wurden selbstbewusster. Und hatten erneut die Führung durch Freis aus sieben Metern Entfernung auf dem Fuß: Butt vereitelte den Rückstand per Glanzparade. Es wurde noch einmal spannend: Im Gegenzug prüfte Kroos Mondragon mit einem Drehschuss. In der Nachspielzeit wurde es noch heftiger. Erst Ribery per Freistoß, dann Müller per Kopf hätten die schlechte Bayern-Serie gegen den FC beenden können. So bleibt es dabei. München ist das beliebteste Reiseziel der Kölner. Die letzte Niederlage stammt aus dem März 2002 (3:0).