Dortmund. .

Das Comeback von Michael Ballack nach 1562 Tagen auf der Bundesliga-Bühne endete mit einem erfolgreichen Saisonauftakt von Bayer Leverkusen. In einer starken Elf der Rheinländer spielte der Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft beim 2:0 (2:0) bei Borussia Dortmund aber über 90 Minuten eine eher unauffällige Rolle im Mittelfeld.

Ein Doppelschlag von Tranquillo Barnetta (19.) und Renato Augusto (22.) ebnete den Gästen vor 73.300 Zuschauern bereits in der ersten Halbzeit den Weg zum 250. Sieg von Jupp Heynckes als Bundesliga-Trainer und dem ersten Auswärts-Erfolg Bayers seit knapp sieben Monaten.

Dieser hatte Ballack entgegen aller Spekulationen für die Anfangsformation nominiert, nachdem der 33-Jährige im Play-off-Spiel zur Europa League am vergangenen Donnerstag gegen Tawrija Simferopol aus der Ukraine (3:0) eine Halbzeit lang erstmals in einem Pflichtspiel testen konnte. Mit dem einstigen England-Legionär vom FC Chelsea, der sein letztes Bundesligasspiel am 13. Mai 2006 mit Bayern München (3:3) ebenfalls gegen den BVB bestritten hatte, und dem Finnen Sami Hyypiä kehrten nach Verletzungspausen rechtzeitig zum Bundesliga-Auftakt zwei Routiniers ins Bayer-Team zurück.

Ballack vermochte jedoch schon in der Anfangsphase keine Akzente zu setzen, als Leverkusen versuchte, das Heft in die Hand zu nehmen, Ball und Gegner zu kontrollieren. Es dauerte zehn Minuten, ehe die Borussen ihren Rhythmus fanden und durch Shinji Kagawa ihre erste große Möglichkeiten hatten. Doch Nationaltorhüter Rene Adler rettete bravourös gegen den wendigen und schnellen Japaner.

Die Antwort von Bayer erfolgte vier Minuten später mit einem Pfostenschuss von Eren Derdiyok, bevor dessen Schweizer Landsmann Tranquillo Barnetta seinen Freiraum im Dortmunder Strafraum nutzte und flach zum 1:0 (19.) einschoss. Die allgemeine Verunsicherung in der BVB-Defensive ebnete schließlich Renato Augusto den Weg zum 2:0 (22.). Zuvor hatten die Dortmunder Pech, dass ihnen ein klarer Treffer zum Ausgleich von Sebastian Kehl wegen angeblicher Abseitsposition nicht anerkannt wurde.

Der insgesamt enttäuschende BVB tat sich bei allen Problemen in der Abwehr sehr schwer im Spielaufbau gegen gut organisierte Leverkusener, die in der Folge stets gefährlich blieben, weil die Gastgeber auf den Anschlusstreffer drängten und sich Räume zum Kontern ergaben.

Nach dem Wechsel verstärkte die Mannschaft von BVB-Coach Jürgen Klopp den Andriffsdruck, allerdings fehlte ihr im Abschluss die nötige Konsequenz und auch das Glück gegen die Bayer-Defensive, aus Hyypiä herausragte. Eine starke Vorstellung bot auch Renato Augusto als Schaltstation im Mittelfeld.

Bei den Gastgebern, die im ersten Heimspiel nie ihre Linie fanden, vermochte allenfalls der immens fleißige Neuzugang Kagawa zu gefallen. (sid)