Jörg Butt nahm bereits 2002 an einer Fußball-Weltmeisterschaft teil und hielt sich dort still im Hintergrund. Nun ist Butt wieder ein Kandidat für die Nationalelf. Andere Kräfte dürfte Bundestrainer Löw als zu anspruchsvoll einstufen.
Die etwas Älteren werden sich wahrscheinlich auch nicht mehr daran erinnern können, dass Jörg Butt bereits im Jahr 2002 an einer WM teilgenommen hat. In Südkorea und Japan, als dritter Torhüter hinter den bekannten Herrschaften Oliver Kahn und Jens Lehmann. Berichtet wird von dieser Reise der Nationalelf zum Vize-Titel, dass Butt sich still im Hintergrund gehalten habe. Und diese Ausgeglichenheit in Kombination mit seinen soliden beruflichen Fähigkeiten ist es auch, die die aktuelle Nummer eins der Bayern zum ersten Kandidaten für die Rolle der Nummer eins im Tor der Nationalelf macht. Andere etablierte Kräfte dürfte Bundestrainer Joachim Löw als zu anspruchsvoll einstufen.
Jens Lehmann zum Beispiel. Der 40-Jährige gilt noch immer als exzellenter Torhüter. Er gilt aber auch noch immer als seltsamer und unkontrollierbarer Exzentriker. Sollte Löw allerdings nicht auszuräumende Zweifel an einer Nummer eins Manuel Neuer hegen, verbliebe als einzige Wahlmöglichkeit die Ex-Eins. Lehmann verfügt eben über all die Qualitäten, die der Bundestrainer sich für das Torhüterspiel wünscht. Gegen ihn sprach lediglich: seine Perspektivlosigkeit.
Dem Dortmunder Roman Weidenfeller dagegen steht die Führungscrew der Nationalelf bisher aus fachlichen Gründen kritisch gegenüber. Weidenfeller gilt zwar auch als kantig, aber eher auf Wiese- als auf Lehmann-Niveau, und das kann das sensible Ensemble offenbar gerade noch verkraften. Überzeugen kann der BVB-Keeper jedoch vor allem mit seinen Reaktionen im Strafraum, mit seinen vehementen Auftritten gegen den Gegner. Geschätzt wird von Löw aber auch der kluge Spielaufbau, das Mitspielen.