Dubai. Die deutsche Nationalmannschaft gewinnt mit 7:2 in Dubai. Mario Gomez befreit sich mit vier Treffern. Schalkes Torhüter Manuel Neuer eröffnet nach einer starken Leistung den Vierkampf um den Platz im deutschen Tor.
Die erwartete brütende Hitze ist ausgeblieben, die erwarteten Zuschauer sind allerdings auch nicht gekommen. Vor rund 7000 fast ausschließlich deutschen Fans hat die Nationalmannschaft auf der zweiten Station ihrer Asien-Werbetour die Auswahl der Vereinigten Arabischen Emirate mit einem 7:2 standesgemäß abgefertigt.
Manuel Neuer eröffnet einen Vierkampf
Dass ein Riesenrad vor dem Al-Maktoum-Stadium in Dubai aufgebaut war, charakterisierte die Veranstaltung jedoch eindeutig. Es war ein Dorffest mit sportlicher Einlage. Die Nationalhymnen, ansonsten allgemein üblich, konnten nicht abgespielt werden, Ansagen und Tornetze gab es nicht, und auch ansonsten kann der gerade unterzeichnete Kooperationsvertrag des Deutschen Fußball-Bundes mit dem Verband des Wüstenstaates noch mit reichlich Leben gefüllt werden.
Am wenigsten scheint der sportliche Bereich dort derzeit Hilfe aus Europa zu benötigen. Zwar führte die deutsche Elf bereits nach der ersten Runde mit 4:0, doch während die umworbenen arabischen Fans trotz lediglich 30 Grad Celsius um 22 Uhr Ortszeit wohl vorgezogen hatten, sich in klimatisierten Räumen aufzuhalten, gingen die Spieler von Trainer Dominique Bataenay engagiert zur Sache.
Bundestrainer Joachim Löw hatte seine China-Formation auf drei Positionen verändert. Andreas Hinkel agierte auf der rechten Abwehrseite, Heiko Westermann in der Innenverteidigung, und Manuel Neuer hütete erstmals das deutsche Tor. Optimal ausgelastet war dabei vor allem der Schalker. In der 18. Minute wehrte er einen Kopfball von Mahmoud Khamis Alhamadi ab, in der 31. Minute glänzte er gegen den besten Gegner, den erst 20-jährigen Ismail Salem Ismail Alhammadi. Und in der 37. Minute parierte er spektakulär einen Freistoß, ebenfalls von Mahmoud Khamis Alhamadi abgefeuert. Neuer, das dürfte eine von wenigen Erkenntnissen sein, die Löw von der Tour mit zurück nach Deutschland bringen wird, hat aus dem Torhüter-Dreikampf vor der WM in Südafrika einen Vierkampf gemacht. Eine weitere Erkenntnis wird dem Bundestrainer auch gefallen haben. Mario Gomez kann doch auch treffen, wenn er einen Adler auf dem Trikot trägt.
Den Torreigen eröffnet hat allerdings Westermann. Der zweite Schalker im Team er-oberte in der 29. Minute selbst den Ball, leitete ihn weiter auf Philipp Lahm, erhielt ihn zurück und verwandelte. Die Minute 35 war dann aber endlich die Minute des Neu-Bayern. Nach 829 Minuten der Torlosigkeit erzielte Gomez nach uneigennütziger Vorarbeit von Lukas Podolski das 2:0. „So macht man das als Stürmer”, sagte Podolski nach dem Spiel grinsend. „Ich hatte gesehen, dass Mario besser stand.”
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Und der Knoten blieb gelöst. Nach einer kurzen Unterbrechung durch Piotr Trochowskis 3:0 (39.) brachte Gomez nach Hinkel-Vorlage den Ball zum 4:0 im Netz unter. Und nach dem Pausengang traf er nur zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff auch gleich zum 5:0. Das 6:0 (51.) blieb dann einem Gastgeber vorbehalten. Fares Juma Hasan Alsaadi beförderte einen sanften Roller von Bastian Schweinsteiger über die eigene Linie.
Für die Emirate reichte es jedoch auch noch zu zwei Treffern auf der korrekten Seite. Ismail Salem Ismail Alhammadi krönte seine starke Leistung mit einem satten Distanzschuss zum 1:6. In der 73. Minute kam der eingewechselte Nawaf Mubarak freistehend zum Schuss und ließ Neuer keine Chance.
Den Schlusspunkt setzte wieder der Mann des Abends: Mario Gomez erzielte seinen vierten Treffer und meldete sich damit eindrucksvoll zurück. „Natürlich ist mir ein Stein vom Herzen gefallen”, gab Gomez zu. „Es ist gut, dass dieser Fluch endlich vorbei ist. Ich freue mich jetzt wahnsinnig auf den Urlaub.”