Dubai. Bundestrainer Joachim Löw hat im Anschluss an den 7:2-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft gegen die Vereinigten Arabischen Emirate eine positive Bilanz der Asien-Reise gezogen.
Im Anschluss an das 7:2 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate hat Joachim Löw die positiven Aspekte der Asien-Reise herausgestellt. Manuel Neuer habe "super gehalten" und Mario Gomez "wieder getroffen", so der Bundestrainer.
Joachim Löw, wie fällt nach dem 7:2 das Fazit der Asien-Reise aus?
Joachim Löw: Die Asien-Reise hat sich gelohnt. Die Mannschaft war wieder einmal einige Tage zusammen, wir konnten Gespräche führen und einige Neulinge einführen. Da einige ältere Spieler gefehlt haben, konnten Lahm, Hitzlsperger oder Schweinsteiger verstärkt Führungsaufgaben übernehmen. Es war sportpolitisch wichtig, uns zu präsentieren, und wir haben sportlich wichtige Erkenntnisse gewonnen.
Zum Beispiel?
Löw: Neuer hat super gehalten, Gomez hat wieder getroffen. Das sind zwei Dinge, die mich freuen. Aber wir müssen auch realistisch bleiben. Der Gegner hatte nicht das Niveau, das wir in Europa gewohnt sind. Aber alle haben Erfahrungen mitgenommen, einiges gelernt und Spaß gehabt.
Waren Sie mit dem zweiten Auftritt Ihrer Mannschaft bei der Asien-Reise zufrieden?
Löw: Wir hatten trotz der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit mehr Zug zum Tor und mehr Tempo in unserem Spiel. Gegen China war alles viel zu langsam. Diesmal waren wir von Anfang an auf Tore aus.
Obwohl der Gegner drittklassig war, hatte er aber einige gute Chancen. Wie erklären Sie sich das?
Löw: Wir hatten vor allem in der ersten Hälfte ein grundsätzliches Problem, dass wir den ballführenden Spieler im Mittelfeld nicht entscheidend gestört haben. Wir sind im Mittelfeld zurückgewichen, anstatt zu attackieren. Dadurch gab es Löcher in der Abwehr.
Manuel Neuer konnte sich einige Male auszeichnen. Wie bewerten Sie sein Debüt?
Löw: Er hat ein paar schwierige Bälle gehalten und einige 1:1-Situationen sehr gut gelöst. Er war schon vor dem Spiel erstaunlich ruhig und selbstbewusst. Ich habe bei ihm keinen Anflug von Nervosität gespürt. Er hat seine Sache klasse gemacht.
Das gilt wohl auch für Mario Gomez?
Löw: Ich bin froh, dass er die Handbremse gelöst hat. Am Anfang hatte er einige Chancen vertan, aber nach dem ersten Tor war die Sicherheit wieder da. Er wirkte befreit. Das ist gut für ihn und uns, dass nicht mehr die Minuten gezählt werden. Dass er seine Torflaute beendet hat, ist ein guter Start für die Saison 2009/2010.
Die WM-Saison steht an. Wie sehen Ihre Erwartungen aus?
Löw: Es gibt einiges zu tun. Im Juni und Juli werden wir konzeptionell arbeiten und einige Dinge aufarbeiten. Der Kader wird kleiner werden. Wir werden die Spieler intensiv begleiten und ihnen klare Vorgaben geben.
Was muss sich ändern?
Löw: Wir hatten gute Spiele. Aber es hat auch einige Spiele gegeben, die nicht so gut waren. Es gab Dinge, die nicht so gelaufen sind, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir müssen konstanter werden, wir müssen uns spielerisch und taktisch verbessern. Wir werden einige taktische Dinge pauken.