Leverkusen. Bayer Leverkusen feiert den 1:0-Sieg über Hoffenheim, die Heimpremiere in der neuen Arena und den Super-Einstand von Neuzugang Sami Hyypiä.

Vor der neuen Arena gab's Freibier, die Sonne strahlte – Fans, Fußballer und Vereinsbosse erst recht: Zur Einweihung des umgebauten Stadions stimmte bei Bayer Leverkusen einfach alles. 1:0 (0:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim, und Kapitän Simon Rolfes fasste seine Eindrücke so zusammen: „Das ist doch ganz etwas anderes als in Düsseldorf. Endlich haben wir wieder ein Zuhause.”

Vor allem aber hat Bayer Sami Hyypiä. Der lange Blonde aus Finnland, zu Saisonbeginn vom FC Liverpool aus Englands Premier League gekommen, erwies sich gleich bei seiner Premiere in der neuen Heimat als die Verstärkung, die sich Trainer Jupp Heynckes und die übrigen Vereinslenker erhofft hatten. Hyypiä stand immer genau da, wo er hingehörte, fand auch in höchster Not mit seinen Abspielen immer einen Mitspieler, erwischte praktisch jeden Kopfball - und einmal wurde er sogar noch torgefährlich.

Tor wäre schön gewesen

Pech: Als er in der 34. Minute den Ball nach einer Ecke per Kopf aus kurzer Distanz in Richtung Tor beförderte, sprang die Kugel an den Unterarm von Carlos Eduardo. „Keine Ahnung, warum der Schiedsrichter das nicht sah”, erzählte Hyypiä hinterher, „sicher wäre es schön gewesen, ein Tor zu machen. Aber ich bin auch so mit dem Sieg und mit unserem Spiel glücklich.”

Gegen eine offensiv so starke Mannschaft wie Hoffenheim nur zwei Chancen zugelassen zu haben, so der Finne, das spreche schließlich dafür, dass die Abwehr ihre Sache sehr ordentlich gemacht habe.

So sah es auch Trainer Jupp Heynckes, der hier offenbar den Hebel angesetzt hat. „Man muss zunächst mal hinten gut stehen und zu null spielen”, schilderte er seine Philosophie, „das hat meine Mannschaft schon sehr gut verinnerlicht. Wenn wir dann auch noch das Spiel nach vorne verbessern, können wir auch mal nach oben gucken.”

"Goldenes Tor" nach einer Stunde

Dass Bayers Offensiv-Bemühungen erst nach über einer Stunde mit dem „goldenen Tor” des unermüdlichen Stafan Kießling belohnt wurden, das lag freilich auch daran, dass sich die Hoffenheimer ebenfalls in der Abwehr verstärkt präsentierten. Dafür sorgte neben dem guten Torhüter Timo Hildebrand in erste Linie Josip Simunic, Neuzuganz von Hertha BSC, der hinten sogleich den „Chef” gab.

TSG-Trainer Ralf Rangnick aber wollte keine positiven Aspekte erkennen. „Wir waren extrem schwach”, meckerte er, „wir haben es nie geschafft, Leverkusen zu attackieren. Vor allem nach vorne haben wir viel zu wenig getan. Wenn wir am kommenden Freitag nicht ganz anders spielen”, so sein Ausblick, „haben wir gegen Schalke keine Chance.”

Für Leverkusens Vereinschef Wolfgang Holzhäuser bleibt Hoffenheim trotzdem ein „Geheimfavorit”. „Man hat doch gesehen, dass die eine sehr gute Mannschaft haben”, lautete seine Einschätzung.

Umso mehr freuten sich die Leverkusener darüber, gegen diesen Gegner drei Punkte eingefahren zu haben. Sportdirektor Rudi Völler: „Das war schon ordentlich. Von mir aus kann's so weitergehen.”