Essen. Mit Uli Hoeneß müssen wir über die Bodycheck-Affäre van Bommel nicht reden. Er verteidigt die Bayern wie die Schwanenmutter ihr Nest; deshalb faselt er auch von „gesunder Härte” und von „Fußball wie im Mädchen-pensionat”.
Den will er nämlich nicht sehen, der Uli. Darauf einen Schluck Altmännerschweiß!
Worüber diskutiert werden muss: Sind brutale Body-oder Ellbogenchecks Meilensteine auf dem Weg zum fußballerischen Erfolg? Muss es in jeder Spitzen-mannschaft einen „Drecksack” geben?
Es geht nicht um die Bayern, oder gar gegen die Bayern. Franz Josef bewahre! Für Anfälle „schmutzigen” Fußballs standen und stehen viele Namen außerhalb Münchens: Materazzi, Gattuso, Simunic, Atouba oder Maik Franz beispielsweise. Der Hoffenheimer Luis Gustavo hat es ebenso drauf wie früher der Schalker Christian Poulsen.
Ich behaupte: Jede ambitionierte Mannschaft braucht neben ihren Künstlern auch Kämpfer, die die sensiblen Dribbler und Pirouettendreher mit nach vorne reißen. Aber keine Mannschaft der Welt benötigt Brutalos, die den Fußballplatz mit einer Kirmes-Schlägerei verwechseln.
Fairplay, Profis mit Vorbildcharakter? Die Effenbergs dieser Welt grinsen vermutlich über diese Wertvorstellungen. Aber es gibt ja noch die Regeln. Und da wünsche ich mir aufmerksame Schiedsrichter und möglichst hohe Strafen für alle „Aggressive Leaders” mit Tendenz zurKörperverletzung. Der DFB verzichtet auf eine nachträgliche Bestrafung van Bommels. Wenn das Schule macht, dann muss der Strafrichter auch dem Messerstecher glauben, der mit treuen Augen sagt: „Der Mann ist mir ins Messer gefallen.”