Leipzig. Klaus Reichenbach, Präsident des sächsischen Fußball-Verbandes, erwartet nach den Ausschreitungen beim Debüt des RB Leipzig "in nahezu jedem Spiel" Attacken gegen den Liga-Neuling.

Sachsens Fußball-Präsident Klaus Reichenbach rechnet nach den Hass-Attacken gegen RB Leipzig zum Oberliga-Auftakt mit regelmäßigen Vorfällen in den nächsten Monaten. "Was in Jena passiert ist, ist nur der Anfang", sagte Reichenbach der Tageszeitung Welt: "Ich fürchte, dass wir in dieser Saison in nahezu jedem Spiel mit Beteiligung von RB Leipzig Probleme bekommen werden."

In ihrer Verachtung auf den neuen Klub scheinen die Randalierer sogar lang gepflegte Feindschaften zu vergessen. "Ich weiß, dass in der Fanszene diskutiert wird, gemeinsam gegen den RB vorzugehen", sagt Reichenbach, der am Dienstag an einer eilig berufenen Sicherheits-Besprechung mit Verband und Klub teilnahm: "Wir fordern, jedes RB-Spiel in die höchste Sicherheitskategorie einzuordnen."

Polizei fordert härtere Strafen für Randalierer

Dies stößt allerdings auf Unmut bei der Polizei. Seit langer Zeit weisen die Beamten auf unverhältnismäßig große Polizei-Einsätze gerade auch bei Fußballspielen in Sachsen hin. Besonders ärgerlich sei, "dass wir in immer unterklassigeren Ligen aktiv werden müssen", sagt Edgar Rennhack von der sächsischen Polizeigewerkschaft. Eine Lösung könne nur über härtere Bestrafung der Täter herbeigeführt werden: "Wir rennen den Ereignissen hinterher, weil die meisten Krawallmacher viel zu schnell wieder auf freien Fuß kommen."

RB will noch in dieser Woche die Zäune im heimischen Stadion am Bad von Markranstädt erhöhen. "Wir werden in Zukunft von unserem Hausrecht Gebrauch machen und diejenigen, die offenbar nicht zum Fußball gucken kommen, nicht ins Stadion lassen", kündigte RB-Vorstand Andreas Sadlo an.