Köln. Sie ist wieder da, die "Prinz-Poldi-ist-zurück"-Euphorie rund um den Kölner Dom. Am Mittwoch weckte Lukas Podolski die langsam einschlafende Fußball-Begeisterung der FC-Fans mit einer Gala-Vorstellung beim 3:2 (2:0)-Sieg über den Deutschen Meister VfL Wolfsburg wieder auf.
Holper-Start in der Bundesliga, aber im Pokal machen die "Geißböcke" plötzlich große Sprünge. Und Lukas Podolski war beim Sturm in die dritte Hauptrunde der überragende Spieler. Beim 3:2 (2:0)-Sieg gegen Wolfsburg schossen diesmal zwar Manasseh Ishiaku (22., 32.) und Sebastian Freis (65.) die Tore für Köln - jedes Mal hatte der diesmal als Spielmacher glänzende Podolski stark vorbereitet.
Nur 31.500 Zuschauer in Köln
Allerdings hatte die Stimmung der FC-Anhänger eine Auffrischung auch bitter nötig. Nur 31.500 Zuschauer wollten sich den Auftritt der "Wölfe" im wunderschönen WM-Stadion ansehen. So wenige waren schon seit über einem Jahr nicht mehr zu einem Heimspiel der Rheinländer gekommen. Und das, obwohl die Vereinsführung mit Preisen wie zu Zweitliga-Zeiten lockte.
Lag’s an der Live-Übertragung im Fernsehen, am schwache Saisonauftakt? Die FC-Bosse rätselten und fanden keine einleuchtende Antwort. Der Hinweis, dass aus Wolfsburg bis zum Vortag des Spiels nur 96 Kartenbestellungen eingegangen waren, konnte da auch nicht richtig überzeugen. Noch vor wenigen Wochen hatte selbst ein Trainings-Auftritt von Podolski ähnliche viele Fans angelockt.
Das gelungene Stück Eigenwerbung des 1. FC Köln kam also genau zum richtigen Zeitpunkt. Immer noch ohne den angeschlagenen Torjäge Milivoje Novakovic, dafür mit Ishiaku im Sturmzentrum, zeigten die Hausherren, dass sie sich diesmal teurer verkaufen wollten als bei der 1:3-Heimniederlage am zweiten Bundesliga-Spieltag.
Vor allem "Poldi" gab kräftig Gas. Den Angriff vor dem 1:0 leitete er mit schönem Pass auf die linke Seite zu Fabrice Ehret ein, dessen Flanke von Ishiaku eingenickt wurde (22.). Vor dem 2:0 hämmerte Poldi einen Freistoß aus gut 20 Metern so hart aufs Gästetor, dass Diego Benaglio nur abklatschen konnte und Ishiasku den Abpralle versenkte.
Wolfsburgs Trainer Armin Veh raufte sich auch nach der Pause an der Seitenlinie mehrfach verärgert die Haare. Sein Team bot ihm zu vie Hacke-Spitze, zu viele Kabinettstückchen und entwickelte dabei zu wenig Druck. Sebastian Freis (47.) und Podolski hätten schon früh das 3:0 erzielen und damit das Spiel wahrscheinlich entscheiden können, so aber wurde es nach Dzekos Anschlusstreffer (54.) nochmals dramatisch. Beim 3:1 von Sebastian Freis (65.) - wieder kam die Vorlage von Podolski - dachten die FC-Fans, jetzt sei’s geschafft, aber schon in der nächsten Minute sorgte Sascha Riether mit dem 3:2 für Spannung bis zum Schlusspfiff. Wolfsburg versuchte alles, doch mit viel Kampf, ein wenig Zeitspiel und etwas Glück überstand der FC die Schlussattacke, was die Wolfsburger derart auf die Palme brachte, dass Veh am Ende auf die Tribüne verbannt wurde und Schäfer wegen Meckerns noch Gelb-Rot sah.