Essen. Trotz der Coronafälle wird Bayern München das 1:2 verschmerzen. Von Fairness kann an anderer Stelle nicht die Rede sein. Ein Kommentar.
Die Profis von Borussia Dortmund wirkten nach dem Sieg bei Eintracht Frankfurt mehr von dem Moment berauscht als von einem größeren Zusammenhang. Wie sich das Team aufbäumte und die Partie noch drehte, hat sein Trainer Marco Rose mit Freude vernommen; diese Reaktion bekommt er ja nicht allzu häufig gezeigt. Dass der BVB den Abstand zum FC Bayern München reduzierte, wirkte nebensächlich. Man muss in der Tat nicht wieder von einem Titelkampf reden.
Der größte Gegner des FC Bayern ist Corona, nicht der BVB oder Gladbach
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Dessen sind sich auch die Münchener bewusst, die auch in letzter Besetzung mehr Tore hätten schießen können als Gladbach. Deshalb wollten sie den Ausgang der Partie nicht auf die Vielzahl an Corona-Ausfällen schieben. Ob es grundsätzlich fair und im Sinne des Fußball-Erfinders sei, unter diesen Voraussetzungen spielen zu müssen, müsse man aber noch mal überdenken, regten die Betroffenen an.
Dass verletzte Spieler bei dieser Regelung als einsatzfähig gelten, ist natürlich irrsinnig. Ärgster Gegenpart der Spieler von Bayern München war in der vergangenen Woche aber das Virus – und das haben die Verantwortlichen teils selbst zu verantworten. An die Spieler hätte man ja mal appellieren können, in dieser kurzen Winterpause nicht nach Dubai, auf die Malediven zu fliegen. Was sie Zeit ihres Lebens noch machen können und weil in der Pandemie die Ansteckungszahlen nach Reisen besonders hoch sind. Mit Blick auf die Rückkehr freigetesteter Infizierter in den nächsten Tagen und sechs Punkten Vorsprung wird der Meister das 1:2 verschmerzen können.
Corona hat in anderen Sportarten enorme Auswirkungen
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In der Bundesliga mag also der Urlaubs-Leichtsinn der Bayern-Spieler nicht so sehr ins Gewicht fallen. In anderen Sportarten spielt der Zufall bei der Vergabe von Titeln extrem mit. Bei der Darts-WM erwischte es den Topspieler Michael van Gerwen mit ungleich größerer Konsequenz. Wolfgang Maier, höchster deutscher Skifunktionär, wird angst und bange, weil bei den Olympischen Winterspielen in vier Wochen Lug und Betrug bei den Tests nicht ausgeschlossen werden können. Bob Hanning, lange Zeit Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes, orakelt: Europameister wird Ende Januar das Team mit den wenigsten Corona-Fällen.
Es gäbe gute Gesprächspartner, falls sich die Akteure des FC Bayern noch mal über Fairness unterhalten wollen.