Essen. Thomas Tuchel hat den Konflikt mit Romelu Lukaku souverän gelöst. Vielleicht wandert der Trainer entspannter durchs Leben. Ein Kommentar.
Dass Thomas Tuchel herausragenden Fußball spielen lässt, bestreitet niemand, der ihn kennt. Dass der Trainer dabei ein schwieriger Charakter sein kann, ergänzen die meisten, die mit ihm gearbeitet haben. Derzeit formt der 48-Jährige den FC Chelsea. Im vergangenen Champions-League-Finale überrumpelte seine Elf Manchester City, seitdem zählt Tuchel zu den Größten seines Fachs.
Vielleicht lässt ihn dies nun etwas gelassener durchs Leben schreiten. Zumindest hat er den öffentlich ausgetragenen Konflikt mit Romelu Lukaku souverän gelöst. Der Stürmer musste Konsequenzen spüren für ein Interview, in dem er Wechselgedanken geäußert hatte. Stars dürfen Klubs nicht auf der Nase herumtanzen. Gleichzeitig hat es Tuchel geschafft, dem 28-Jährigen einen Weg zurück in den Kader aufzuzeigen.
Thomas Tuchel eckte als Typ beim BVB an
Schon in der Vergangenheit hatte Tuchel durchaus ein Händchen für komplizierte Leistungsträger, er vernachlässigte jedoch andere Charaktere innerhalb der Mannschaft. Vor allem eckte er bei Verantwortlichen an, in Dortmund endete seine Zeit in einer Schlammschlacht. Bis heute schütteln die Chefs beim BVB den Kopf beim Gedanken an Thomas Tuchel. Allerdings hat ihm sein Ruf, kompliziert sein zu können, nicht gehindert, nach seiner Zeit in Dortmund Spitzenklubs wie Paris Saint-Germain und jetzt Chelsea trainieren zu dürfen.
Nicht nur wegen Thomas Tuchel - Premier League erzeugt Wehmut
Überhaupt kann einem beim Blick auf die Premier League wehmütig werden. Auf den ersten drei Plätzen stehen neben Tuchel noch Jürgen Klopp (Liverpool) und Pep Guardiola (Manchester City). Alle drei haben ihre Taktik schon in der Bundesliga vermittelt. Doch die besten Trainer verlassen Deutschland. Kein Wunder, dass das Niveau im Vergleich zu England nicht mithalten kann.