Bukarest. Bundestrainer: Spieler lassen sich nicht vor Karren spannend, Aktion mit T-Shirt vor Island-Spiel und Video dazu seien authentisch.

Joachim Löw und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wehren sich gegen den Eindruck, dass die Menschenrechtsaktion am Donnerstag Marketing-Selbstzwecken diente. "Wenn jemand denkt, dass unsere Spieler, Manuel Neuer, Ilkay Gündogan, sich aus Marketinggründen vor so einen Karren spannen lassen, der irrt gewaltig. Unsere Spieler sind sehr, sehr interessiert und wissen, was in der Welt passiert", sagte der Bundestrainer am Samstag energisch: "Sie engagieren sich in Eigeninitiative."

Die T-Shirt-Aktion ("HUMAN RIGHTS") beim Auftakt der Qualifikation für die WM 2022 in Katar sei "aus der Mannschaft selbst gekommen. Wir wissen, dass unsere Spieler für diese Werte stehen", betonte Löw, "ich fand das richtig gut." Nicht alles, was beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) passiere, sei "negativ zu bewerten".

Kimmich verteidigt Aktion und lobt DFB-Kameraleute

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Joshua Kimmich pflichtete Löw bei. "Ich sehe uns in der Verantwortung, Dinge anzusprechen. Das haben wir versucht", sagte der Mittelfeldspieler von Bayern München. Bei der Aufstellung für die Hymnen vor dem Spiel gegen Island (3:0) in Duisburg hatte jeder Spieler ein schwarzes Shirt mit einem weißen Buchstaben getragen. Die Aktion wurde gelobt, Kritik gab es allerdings an der anschließenden Verwertung auf den Social-Media-Portalen des DFB.

Auch interessant

"Dass von einem Hochglanzvideo gesprochen wurde, spricht für die Qualität unserer Kameraleute", sagte Kimmich lächelnd. Für einen WM-Boykott sei man "zehn Jahre zu spät" dran: "Damals hätte man sich das überlegen müssen."

Nach Süle-Ausfall: Auch Goretzka und Sané gegen Rumänien fraglich

Nach dem Ausfall von Niklas Süle bangt Bundestrainer Löw bangt vor dem WM-Qualifikationsspiel der Fußball-Nationalmannschaft gegen Rumänien am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) auch um den Einsatz von Leon Goretzka und Leroy Sané. Goretzka habe "ein bisschen Probleme in der Wade", sagte Löw bei der Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes am Samstag vor dem Abschlusstraining in der Arena Națională in Bukarest.

Über einen Einsatz des Mittelfeldspielers vom FC Bayern München werde erst am Spieltag entschieden. "Ich warte ab bis morgen früh, wie sich die Sache entwickelt", sagte Löw. Sollte Goretzka nicht spielen können, wären Florian Neuhaus oder Jamal Musiala Ersatzoptionen. Möglich wäre auch eine defensivere Rolle für Serge Gnabry. Sané habe Probleme am hinteren linken Oberschenkel, die Prognose sei aber besser als bei Goretzka, betonte Löw.

In der Abwehr legte sich Löw bereits auf seine gegen Island bewährte Viererkette mit Lukas Klostermann, Matthias Ginter, Antonio Rüdiger und Emre Can vor Kapitän Manuel Neuer im Tor fest. Süle fällt als Option für die Innenverteidigung wegen muskulärer Probleme in Rumänien und auch am Mittwoch gegen Nordmazedonien aus. Der 25-Jährige war am Samstag nicht mit nach Bukarest geflogen. Linksverteidiger Robin Gosens wird laut Löw ebenso wegen muskulärer Probleme nicht zur Verfügung stehen. (sid/dpa)