Essen. Strengere Kontaktbeschränkungen treffen auch den Sport. Einige Klubs werden kämpfen müssen. Doch klar ist: Der Sport kann kämpfen. ein Kommentar.
Es wird ein bitterer Monat für den deutschen Sport. Die strengen Kontaktverbote, auf die sich Bund und Länder bis Ende November verständigt haben, zwingen viele Sportarten und Vereine zur zweiten Vollbremsung in diesem verlorenen Corona-Jahr. Die fehlenden Zuschauer, ein unterbrochener Spielbetrieb und ein möglicherweise implodierender Terminkalender werden viele Klubs nun ein Stück näher an den Abgrund bringen.
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Die zweite Welle der Pandemie bedroht das Geschäftsmodell des Spitzensports, der um die Welt oder durchs Land jettet, um sich zu vermarkten. Und je länger der Spitzenfußball durch Geisterspiele Zuschauereinnahmen verliert, umso stärker ist der Druck, in nationalen oder internationalen Pokalwettbewerben zu gewinnen, um den Marktwert zu sichern.
Der Sport hat schon bewiesen: Er kann kämpfen
Doch die Folgen eines befristeten Stillstands sind für den Amateur- und Breitensport ebenso dramatisch. Verzicht und Verbote treffen eine Solidargemeinschaft, das Vereinsleben, das Erleben von Nähe. Sie nehmen den Menschen das, was gerade jetzt in der Krise so dringend nötig ist: Halt.
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Der Sport aber muss bei diesem befristeten Lockdown seinen Beitrag leisten. Ja, es trifft dabei unter anderem auch den Spitzenfußball, der mit seinem Hygienekonzept anderen Sportarten als Vorbild dient. Doch wer ehrlich ist, wird zugeben: Es war abzusehen, dass die Pandemie sich im Herbst auch in Deutschland verschärft. Und wer am vergangenen Wochenende im Corona-Hotspot Berlin die Bilder von 4500 feiernden Union-Fans sah, hätte auf den Gedanken kommen müssen: So kann es nicht weitergehen.
Die Politik muss klare Entscheidungen treffen, wenn Infektionsketten nicht mehr nachverfolgt werden können. So bitter der November nun wird: Es geht nur gemeinsam. In dem befristeten Verzicht aber liegt auch eine Chance. Und wenn der Sport in dieser Krise etwas bewiesen hat, dann das: Er kann kämpfen.