Köln. Sportchef Horst Heldt konnte erst spät einkaufen. Dem Bundesligisten 1. FC Köln fehlt es daher an Eingespieltheit. Eine Analyse.
Horst Heldt hatte in dieser Sommertransferperiode viel zu tun. Bis zu 37 Spieler standen in der vergangenen Saison auf der Gehaltsliste des 1. FC Köln. Armin Veh, Heldts Vorgänger, hatte gerne Verträge mit üppiger Laufzeit ausgehandelt. Aus Kölner Sicht leider auch für jene Spieler, die den FC sportlich nicht weitergebracht haben. Die Gehaltsliste war voll, und in Zeiten der Corona-Pandemie muss eigentlich jeder Euro gespart werden.
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Und so musste Heldt auf dem Transfermarkt zunächst viel Arbeit erledigen, ehe er neue Spieler ans Geißbockheim lotsen konnte. 16 Akteure gingen. Allerdings brachte erst Jhon Cordoba, für den Hertha BSC 15 Millionen Euro bezahlte, genug Geld für weitere Neuzugänge nach Weltmeister Ron-Robert Zieler ein. Die Offensivspieler Sebastian Andersson (29), Ondrej Duda (25), Dimitrios Limnios (22), Tolu Arokodare (19) und Marius Wolf (25) kamen alle erst sehr spät ins Team von Trainer Markus Gisdol. Ohne gemeinsame Vorbereitung ging der Saisonstart gleich mal ordentlich daneben: drei Spiele, null Punkte, Platz 16. Dazu ein 1:3 im rheinischen Derby gegen Borussia Mönchengladbach.
Köln hätte gerne Uth von Schalke verpflichtet
Andersson, Duda und Wolf, der zuletzt bei Borussia Dortmund unter Vertrag gestanden hatte, haben immerhin schon bewiesen, dass sie ein gutes Bundesliga-Niveau haben. Im Angriff hätte Heldt aber gerne eine weitere Option gehabt. Mark Uth, zuletzt von Schalke 04 ausgeliehen, erhielt ein Wechselverbot von den Königsblauen.
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Fazit: Kurz vor Transferschluss hat der 1. FC Köln erst seinen Kader komplettiert. Es fehlt den Spielern an Eingewöhnungszeit. Trotzdem hat Heldt erfahrene Bundesliga-Profis verpflichtet, die dem FC im Kampf gegen den Abstieg weiterhelfen können.
1. FC Köln: Alle Transfers in der Übersicht
- Zugänge: Ondrej Duda (Hertha BSC/7 Mio.), Sebastian Andersson (Union Berlin/6,5 Mio), Dimitrios Limnios (PAOK Saloniki/3,3 Mio.), Marius Wolf (Borussia Dortmund), Tolu Arokodare (FC Valmiera), Ron-Robert Zieler (Hannover 96/alle Leihe), Tim Lemperle (eigene Jugend), Jan-Christoph Bartels (Wehen Wiesbaden), Joao Queiros, Jannes Horn (Hannover 96), Frederik Sörensen (YB Bern), Salih Özcan (Holstein Kiel/alle nach Leih-Ende)
- Abgänge: Jhon Cordoba (Hertha BSC/15 Mio), Simon Terodde (Hamburger SV), Jan-Christoph Bartels (Waldhof Mannheim), Brady Scott (Nashville SC/alle ablösefrei), Lasse Sobiech (FC Zürich), Marcel Risse (Viktoria Köln), Vincent Koziello (CD Nacional), Tomas Ostrak (MFK Karvina), Kingsley Schindler (Hannover 96), Yann Aurel Bisseck (Vitoria Guimaraes), Niklas Hauptmann (Holstein Kiel), Louis Schaub (FC Luzern), Birger Verstraete (Royal Antwerpen/alle Leihe), Thomas Kessler (Karriereende), Mark Uth (Schalke 04/nach Leih-Ende), Toni Leistner (Queens Park Rangers)