Leverkusen. Bayer Leverkusen hat in diesem Sommer viel Geld mit Kai Havertz eingenommen, doch konnte nicht alles optimal reinvestieren. Eine Anaylse.

Die große Frage in diesem Transferfenster war nicht, ob Kai Havertz den Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen verlassen wird, sondern wohin er wechselt - und wie viel Ablöse das derzeit größte deutsche Talent der Werkself einbringen wird. Die Antwort: FC Chelsea, mindestens 80 Millionen Euro.

Auch interessant

Leverkusen hatte also ordentlich Geld für eine groß angelegte Spieler-Shopping-Tour zur Verfügung. Schließlich hatte Bayer noch Angreifer Kevin Volland für mehr als 15 Millionen Euro an AS Monaco abgegeben. Volle Kassen sind allerdings nicht unbedingt ein Vorteil, abgebende Vereine wissen genau um die finanziellen Ressourcen der Gegenseite und wollen die eine oder andere Millionen mehr herauskitzeln. Leverkusen hat das zu spüren bekommen. Außerdem: In diesen Zeiten muss die Havertz-Ablöse auch genutzt werden, um Lücken zu füllen.

Bayer Leverkusen: Hoffnungen auf Talent Florian Wirtz

Für Tore soll nach den Abgängen von Havertz und Volland nun Patrik Schick sorgen. Der Tscheche kennt die Bundesliga gut, war in der vergangenen Saison von der AS Rom an RB Leipzig ausgeliehen. Seine ersten Auftritte im Bayer-Trikot waren vielversprechend. Auf Leihbasis kam Santiago Arias, ein Rechtsverteidiger von Atlético Madrid. Die größten Hoffnungen dürften mittelfristig aber auf dem erst 17-jährigen Nachwuchstalent Florian Wirtz liegen, der aus der U19 nun fest zu den Profis aufgerückt ist

Auch interessant

Aus Bremen sollte am letzten Tag der Transferperiode noch Milot Rashica nach Leverkusen kommen, doch der Transfer platzte, weil sich die Rheinländer und Werder Bremen nicht auf eine Kaufoption einigen konnten. "Da hatten Bremen und wir unterschiedliche Vorstellungen. Am Ende hat dann die Zeit nicht mehr für eine Einigung gereicht", sagte Geschäftsführer Rudi Völler. Sead Kolasinac, der ehemalige Schalker Verteidiger in Diensten des FC Arsenal, hätte nur nach Leverkusen kommen können, hätte man noch einen anderen Abwehrmann abgegeben.

Bayer Leverkusen wird Probleme bekommen

Fazit: Bayer Leverkusen hat es nicht geschafft, unter den aktuellen, extremen Transfermarkt-Bedingungen die hohen Ablöseeinnahmen optimal zu reinvestieren. Patrik Schick ist allerdings ein Torjäger von internationaler Klasse und eine gute Verstärkung. Die Champions League zu erreichen, wird ohne Havertz und Volland jedoch noch schwieriger als in der vergangenen Saison. Rashica und Kolasinac hätten dabei sicher geholfen.

Bayer Leverkusen: Alle Transfers in der Übersicht

  • Zugänge: Patrik Schick (AS Rom/26,5 Mio.), Santiago Arias (Atletico Madrid/Leihe), Lennart Grill (1. FC Kaiserslautern/ 2 Mio.), Tin Jedvaj (FC Augsburg), Panagiotis Retsos (Sheffield United/beide Leih-Ende), Cem Türkmen (eigene Jugend)
  • Abgänge: Kai Havertz (FC Chelsea/100 Mio.), Kevin Volland (AS Monaco/14,5 Mio.), Adrian Stanilewicz (Darmstadt 98/ablösefrei), Joel Pohjanpalo (Union Berlin), Ayman Azhil (RKC Waalwijk/beide Leihe), Ramazan Özcan (Karriereende), Panagiotis Retsos (AS St. Etienne/Leihe mit Kaufoption)