München. Auch Bayern-Vorstandschef Rummenigge kündigt wegen der Rassismus-Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter des Nachwuchsleistungszentrums Konsequenzen an.
Der FC Bayern München will den Rassismusvorwurf gegen einen Mitarbeiter im Nachwuchsleistungszentrum rasch aufklären. „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung dieses Falles und werden in Kürze ein Ergebnis vorliegen haben und bis spätestens Anfang der Woche eine Entscheidung treffen““, sagte Präsident Herbert Hainer (66) der „tz“ und dem „Münchner Merkur“ in einem Interview (Freitagausgabe).
Bereits zuvor hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge baldige Schritte des klubs angekündigt. „Es wird auch zeitnah da Konsequenzen geben. Unsere internen Untersuchungen sind ziemlich schnell beendet“, sagte Rummenigge am Donnerstag dem TV-Sender Sky. „Diese Geschichte passt natürlich überhaupt nicht zu den Werten, die der FC Bayern vertritt.“
Staatsschutz-Abteilung der Polizei ermittelt
Das Magazin „Sport Inside“ des WDR hatte am Dienstag über den Rassismusverdacht auf dem Bayern Campus berichtet. Demnach würden schwere Vorwürfe gegen einen Vereinsmitarbeiter erhoben, der schon lange unter anderem als Trainer in der Jugendabteilung aktiv ist. In Diskussionen um die Verpflichtung von Spielern soll der Mitarbeiter rassistische Ausdrücke verwendet haben.
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Durch die Berichterstattung zu dem Thema wurde auch die Staatsschutzabteilung der Münchener Polizei aufmerksam und nahm Ermittlungen auf.
Intern wohl schon länger Kritik am Trainer
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Konkret geht es um Chatverläufe aus einer WhatsApp-Gruppe innerhalb der Jugendabteilung. Die sollen rund zwei Jahre alt und darin sollen die Worte „Bimbo“ und „Neger“ gefallen sein. Vereinsintern soll es laut Sport Inside seit längerem Kritik am Verhalten des Trainers geben.
Herausgefunden werden muss nun, ob die rassistischen Inhalte tatsächlich echt sind und von dem bezichtigten Jugendtrainer stammen. Zunächst gab dieser an, dass diese über einen Fake-Account unter seinem Namen beim Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet worden seien. Würde dies zutreffen, wäre wiederum der beschuldigte Trainer das Opfer einer Verleumdungskampagne. Nach Informationen von Bild hat der Mann diese Darstellung mittlerweile aber zurückgenommen.
Seit dem 1. August 2017 ist der FC Bayern Campus die neue Heimat für den Nachwuchs des deutschen Fußball-Rekordmeisters. Hier trainieren und spielen die Mannschaften U9 bis U19 sowie die Frauen- und Mädchen-Mannschaften des FCB. (fs/dpa)