Essen. Vor November gibt es für Fußballfans keine Aussicht auf Rückkehr ins Stadion zu Spielen der Bundesliga. Das ist alternativlos. Ein Kommentar.
Bei der Rückkehr des Fußballs in die Bundesliga-Stadien hatte sich die Politik auf die Deutsche Fußball-Liga verlassen. Und sie wurde nicht enttäuscht. Das Corona-Schutzkonzept der Dachorganisation hat funktioniert, auch wenn Geisterspiele nicht im Ansatz Faszination echter sportlicher Wettkämpfe versprühten.
Der Wunsch nun, dass möglichst schnell wieder Fans die leeren Tribünen bevölkern können, ist nachvollziehbar – im Moment aber berechtigt hinten anzustellen.
Priorität hatte die wirtschaftliche Rettung der Bundesliga-Klubs
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Die Saison nach der coronabedingten Unterbrechung zu Ende zu bringen, hatte vor allem wirtschaftliche Ziele. Zu viele Klubs, von der Anzahl der Beschäftigten her mittelständische Betriebe, waren von der Pleite bedroht. Dem ist Rechnung getragen worden. Nun ist aber Geduld beim nächsten Schritt, Normalzustände behutsam herbeizuführen, angebracht. Es geht um die Gesundheit der Bürger. Und die ist nicht davon abhängig, ob man den geplanten Saisonstart Mitte September nur am Fernseher verfolgen kann oder nicht.
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In Deutschland steigen wieder die Infektionszahlen. In NRW öffnen in dieser Woche Schulen und Kitas – niemand kann derzeit abschätzen, ob daraus ein Fluch oder Segen wird. Da ist Publikum in den obersten Fußballklassen Nebensache. Vielleicht gar nicht im Stadion selbst, garantiert aber auf dem Weg dorthin ist die Gefahr zu groß, mangels Infektionsschutzes eine zweite Welle mit aufzubauen.
Für eine Rückkehr braucht es ein bundesweit einheitliches Konzept
Und wer möchte schon Verantwortung für eine etwaige Entwicklung übernehmen? Der Druck in den Gesundheitsämtern wäre immens. Ohnehin wird dort je nach politischer Zusammensetzung des Rathauses bereits jetzt zu unterschiedlich entschieden. Damit Fußballfans bald wieder Spiele in den Arenen genießen dürfen, braucht es einheitliche Vorgaben und eine klare Entspannung der Corona-Situation. Doch die kann auch die DFL nicht garantieren.