Hoffenheim. Dietmar Hopp hat in einem Interview über den Corona-Impfstoff und die Anfeindungen gegen ihn gesprochen. Das denkt der 80-Jährige über den BVB.

Dietmar Hopp hat mit seinem Vermögen die TSG Hoffenheim zu einem Bundesliga-Topteam aufgebaut. Der Mäzen ist deshalb für viele Fans der Inbegriff der Kommerzialisierung des deutschen Fußballs. Kurz vor der Corona-Krise eskalierte die Lage: Der Deutsche Fußball-Bund verhängte gegen die BVB-Ultras wegen der Angriffe auf den Milliardär eine umstrittene Kollektiv-Strafe. Der Protest weitete sich aus, Spielabbrüche drohten. In Folge solidarisierten sich die Bayern-Spieler und brachten die denkwürdige Partie gegen die TSG Hoffenheim Ende Februar teilnahmslos zu Ende.

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Da die Saison wegen der Hygiene-Bestimmungen ohne Fans beendet wurde, blieben weitere Anfeindungen gegen Hopp aus. Der 80-Jährige vermisst das keineswegs: "Wenn mir die Anfeindungen in irgendeiner Form fehlen würden, dann wäre ich verrückt", sagt er im Interview mit Sport1. "Das ist nach wie vor eine Geschichte, die mir weh tut, weil sie ungerecht ist und weil ich mir nach wie vor nicht vorstellen kann, wie man sich so etwas zurecht konstruieren kann."

Hopp zieht Vergleich mit Borussia Dortmund

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Die Ablehnung seiner Person und seines Schaffens bei der TSG Hoffenheim kann Hopp nicht nachvollziehen. Er zieht sogar einen Vergleich mit Borussia Dortmund: "Wir bei der TSG sind ein Klub, der nicht Kommerz-Verein genannt werden darf. Schauen wir mal auf Borussia Dortmund, das ist inzwischen Kommerz pur." Auch bei Hertha BSC sei viel Geld im Umlauf. Investor Lars Windhorst hatte jüngst eine weitere Finanzspritze angekündigt. "Ich freue mich für die Entwicklung bei der Hertha, aber ich kann nicht verstehen, dass ich auch von deren Fans attackiert werde."

Hopp glaubt nicht, dass die Anfeindungen gegen ihn nach der Corona-Krise aufhören werden: "Ich glaube nicht, dass über die Ereignisse mit dem Fan-Hass genug Gras gewachsen ist, das ist in zwölf Jahren nicht passiert und wird in den nächsten Jahren leider auch nicht so sein."

Corona-Impfstoff möglicherweise schon im Januar

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Dietmar Hopp, der sein Vermögen als Mitbegründer des Softwareentwicklers SAP aufbaute, ist auch als Mehrheitseigner an dem Tübinger Biotechfirma CureVac beteiligt. Sie entwickelt einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Hopp ist zuversichtlich, dass die Firma schon bald Erfolge vermelden kann: "Ich glaube aber fest daran, dass im Januar oder Februar der Curevac-Impfstoff zur Verfügung steht." (lo)