Essen. Die Ehrung für das Projekt von Leon Goretzka und Joshua Kimmich ist ein Signal. Vergessen sollten wir aber nicht andere Helfer. Ein Kommentar.
Leon Goretzka und Joshua Kimmich werden ausgezeichnet. Mit dem Ehrenpreis des Vereins der Deutschen Fußball Botschafter für die Spendenkampagne „WeKickCorona“, mit der sie Hilfsprojekte in Deutschland unterstützen. Mit einer persönlichen Spende in Höhe von einer Million Euro haben die beiden Profis des FC Bayern München selbst den Auftakt gemacht, bisher sind über 3,7 Millionen Euro zusammengekommen. Es ist ein leuchtendes Beispiel für Nächstenhilfe in einer dunklen Zeit, und so wundert es nicht, dass der Verein Deutsche Fußball Botschafter dieses Projekt als besonders herausragend sieht. Immerhin haben sich neben fast 3000 privaten Spendern zahlreiche prominente Fußballer wie Mats Hummels, Julian Brandt, Leroy Sané und Julian Draxler angeschlossen, aber auch deutsche Basketballstars aus der NBA wie Maximilian Kleber und Daniel Theis.
Nichts spricht dagegen, dass gerade der Ex-Schalker Goretzka und sein Nationalmannschaftskollege Kimmich nun durch die Ehrung besonders herausgestellt werden. Das Duo gilt zurecht als Vorreiter in der Spendenbewegung der Sportler, die beiden Spieler wurden auch vor der Corona-Krise bereits als engagiert und meinungsstark wahrgenommen. Eines der wichtigsten Worte in der Mitteilung über die Preisverleihung lautet jedoch „stellvertretend“. Denn es ist nicht nur die Initiative der beiden Bayern-Spieler, die starke Signale in der Corona-Zeit setzt.
BVB unterstützt Kneipen, RB Leipzig spendet Blut
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BVB-Spieler Marco Reus will mit der Initiative „HelpYourHometown“ vor allem kleine Betriebe und Unternehmen im Dortmunder Raum unterstützen und spendete selbst eine halbe Million Euro. Ilkay Gündogan, aufgewachsen in Gelsenkirchen und als Spieler im Trikot von Borussia Dortmund zum Star geworden, unterstützt den Kreis Heinsberg, zu Beginn der Pandemie der Hotspot in Deutschland. Dort freuten sich Pflegekräfte dreier Krankenhäuser über Dankeschön-Pakete und Gündogan rief einen Einkaufsservice in einem Supermarkt ins Leben.
Der BVB selbst hat mit seiner Aktion „digitaler Spieltag“ derweil 120.000 Euro eingenommen, um die Gastronomie in Dortmund zu unterstützen, eine zweite Auflage ist in Arbeit. Nicht zu vergessen die Geldspenden zahlreicher anderer Fußballklubs an Organisationen der Region, Blutspenden, wie sie die Spieler von RB Leipzig vornahmen oder Ultra-Gruppierungen, die sich sozial engagierenb. Und nicht nur im Fußball wird gespendet, unter anderem hat auch Top-Golfer Martin Kaymer eine Sammelaktion gestartet und diese mit 50.000 Euro selbst eröffnet.
Jeder hätte Preis verdient
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Es soll nicht um ein Abwägen gehen, welche der Spenden-Initiativen besser ist. Nur darum, nicht zu vergessen und noch einmal zu betonen, dass sich derzeit viele Sportler und Vereine engagieren und helfen wollen. Alle hätten sie einen Preis verdient, jede Aktion und jeder gesammelte Euro sind wertvoll. Deshalb ist eben dieses eine Wort so wichtig: stellvertretend.