Dortmund. Am Dienstag findet die außerordentliche DFL-Versammlung statt. Wie geht es in der Bundesliga weiter? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Ab 10.30 Uhr werden an diesem Dienstag die Datenströme in den Geschäftsstellen der 36 deutschen Profivereine rauschen. Die außerordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) findet erstmals als virtuelles Meeting statt, die Coronavirus-Pandemie macht die Sicherheitsvorkehrungen nötig. Sie sorgt auch dafür, dass der Spielbetrieb der Bundesliga weiterhin ruht. Wie lange? Über diese und weitere Fragen wird DFL-Geschäftsführer Christian Seifert in seiner vielleicht wichtigsten Versammlung mit den Vereinsverantwortlichen debattieren.

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Was soll bei der DFL-Versammlung beschlossen werden?

Nach derzeitigem Beschluss pausiert die Bundesliga nur bis zum 2. April, diese Zwangspause soll aber verlängert werden. Das DFL-Präsidium hat bereits einen Stopp bis Ende April vorgeschlagen, dem werden die Mitglieder aller Voraussicht nach zustimmen. Ob im Mai aber tatsächlich wieder der Ball rollt, weiß derzeit niemand. Deswegen werden am Dienstag mehrere Zukunftsszenarien diskutiert werden.

Wie könnte die Bundesliga weiterlaufen?

Da niemand prophezeien kann, wann die erste und zweite Liga wieder angepfiffen werden können, muss die DFL mehrere Pläne in der Schublade haben. Je nachdem wann die Spieler wieder auf den Rasen dürfen, sollen die Partien notfalls über die ganze Woche verteilt werden. Neun Spieltage müssen noch absolviert werden. Vielleicht wird die Spielzeit sogar über den 30. Juni hinaus ausgedehnt. Dafür müssten allerdings auslaufende Verträge, die dann eigentlich enden, für einen kurzen Zeitraum verlängert werden. Die Champions League und Europa League könnte sogar erst im August entschieden werden. Fest steht nach Meinung der DFL bereits, dass die Spiele nur ohne Zuschauer ausgetragen werden können.

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Warum wird die Saison nicht abgebrochen?

Ein Abbruch würde massive Verluste für die Klubs bedeuten, über 750 Millionen Euro stehen im Raum. Einige Vereine wären dadurch in ihrer Existenz bedroht, viele der 56.000 Jobs, die durch die Profiklubs geschaffen werden, ständen auf der Kippe. Dieses Szenario soll daher unbedingt verhindert werden. Zumal bei einem Abbruch neue Fragen aufploppen würden. Etwa: Wie wird die bisher absolvierte Spielzeit gewertet?

Wie ist die Stimmung in der Liga?

Angespannt, das trifft es wohl. Sportlich versuchen die Mannschaften, so gut es geht zu trainieren, sich dabei aber an die Auflagen der Gesundheitsbehörden zu halten. Finanziell kämpfen die Bosse darum, die Verluste so gering wie möglich zu halten. Die Vereine sollen nun ihre „Worst-Case-Szenarien“ präsentieren, also schlimmste mögliche Folgen, wenn der Spielbetrieb noch länger ruht. Immerhin haben die Topklubs FC Bayern, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen bereits angekündigt, 20 Millionen Euro für mögliche Härtefälle zur Verfügung zu stellen.