Gelsenkirchen. Schalke-Profi Guido Burgstaller versucht, sich in der Corona-Krise abzulenken. Dennoch hofft er, bald wieder gegen einen Ball treten zu können.
Für einen kurzen Moment herrscht Normalität. Im Interview mit dem TV-Sender Sky Sport News spricht Guido Burgstaller, Stürmer beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, über die aktuelle Saison. Dabei ist er durchaus kritisch: "Ich glaube, das war ein bisschen eine Achterbahnfahrt jetzt im Frühjahr", sagt der 30-Jährige.
Und: "Wenn man über den Herbst spricht, haben wir eine tolle Hinrunde gespielt, glaube ich. Wir haben schönen Fußball gezeigt, vor allem aggressiven, temporeichen Fußball auch nach vorne mit hohem Pressing. Das ist uns im Frühjahr nicht mehr so gelungen, bis auf das erste Spiel gegen Borussia Mönchengladbach, wo wir ein gutes Spiel abgeliefert haben." Dann seien Verletzungen hinzugekommen, Leistungsträger brachen weg, am Ende habe der ganzen Mannschaft das Selbstbewusstsein gefehlt.
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Doch dass es sich eben nicht um eine alltägliche Saisonanalyse handelt, wird bei folgendem Satz deutlich: "Jetzt hoffe ich einfach, wenn es weitergeht, dass wir da anknüpfen können, wo wir die meiste Zeit im Herbst gespielt haben." Wenn es weitergeht. Das ist das Entscheidende. Denn momentan ruht der Ball wegen der Corona-Pandemie - auch auf Schalke.
Kein Mannschaftstraining auf Schalke
Für Spieler wie Guido Burgstaller ist diese neue keine leichte Situation. Auch der Schalke-Profi macht sich Sorgen: "Man hängt so in der Luft und weiß nicht wie es weitergeht. Jetzt nicht nur im Fußball, auch in der Wirtschaft. Das betrifft ja die ganze Welt. Man macht sich natürlich schon so seine Gedanken und hofft natürlich nur das Beste." In seiner Familie habe es "Gott sei Dank noch niemanden erwischt", aber die Nachrichten verfolge er natürlich auch, das "belastet einen schon sehr".
An Mannschaftstraining ist für den Schalker noch nicht zu denken, "aber ich glaube so vier, fünf Personengruppen, das wäre eventuell ein bisschen sinnvoller. Ein bisschen gegen den Ball treten - das sollte man dann schon irgendwann." Derzeit findet auf dem Trainingsgelände des FC Schalke kein gemeinsames Training statt, die Spieler stehen nur via Video-Chat in Kontakt. Mit Radfahren und Laufen könne Burgstaller sich zudem zu Hause fithalten, "aber ein bisschen wieder das Gefühl für den Ball und den Mitspieler auf dem Platz zu trainieren, wäre nicht schlecht", sagt der Österreicher. Auf Schalke würde gerade diskutiert, was an Training möglich ist, ohne dass Ansteckungsgefahr bestehe.
Zeit mit der Familie
Um nicht allzu sehr ins Grübeln zu kommen, lenkt sich Guido Burgstaller ab, indem er Zeit mit seiner Familie verbringt. "Ich habe ja eine kleine Tochter, die krabbelt schon ganz anständig und räumt das ganze Haus aus. Da muss man schon immer hinterher sein. So ein Tag ist schon anstrengender als manchmal zwei Mal Training. Aber es macht natürlich Spaß. Ich genieße das, mit meiner Familie den Tag zu verbringen", erzählt er. Er gehe mit Frau und Tochter im nahen Wald spazieren, besuche mit seiner Tochter einen Bauernhof, um mit ihr die Tiere anzuschauen. Eigentlich normale Dinge. In einer gar nicht normalen Zeit. (meme)