Duisburg. Nach den jüngsten Vorfällen in Nordrhein-Westfalen will der Verband die Gewaltspirale im Amateurfußball stoppen und ergreift Maßnahmen.

Gewalt im Amateurfußball ist zu einem wachsenden Problem geworden. Laut des Lageberichts Amateurfußball des Deutschen Fußballbundes wurden allein in der Saison 2018/19 685 Spiele abgebrochen. Darüber hinaus führten Schiedsrichter fast 4000 gewaltsame Zwischenfälle auf. Eine Trendwende ist nicht zu beobachten.

Oftmals richtet sich die Gewalt gezielt gegen Schiedsrichter. Im vergangenen Spieljahr wurden alleine 2.906 Angriffe auf Unparteiische verzeichnet. Im November traten in Köln Amateurschiedsrichter in den Streik, um auf die Probleme aufmerksam zu machen.

Auch am Niederrhein hat es im vergangenen Jahr bereits mehrere Gewaltausbrüche gegeben. Im Juni war es in einem Relegationsspiel in Duisburg zu wilden Jagdszenen gekommen, nachdem der Unparteiische zwei Fußballer des Feldes verwiesen hatte. Mitte September erlitt ein Kreisliga-Spieler während einer Schlägerei auf dem Fußballplatz einen doppelten Kieferbruch.

Westdeutscher Fußballverband eröffnet Anlaufstelle

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Als Reaktion auf die Zahl an Vorfällen in Nordrhein-Westfalen hat der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) - gemeinsam mit seinen Landesverbänden aus dem Mittelrhein (FVM), Niederrhein (FVN) und Westfalen (FLVW) - eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Dies teilte der WDFV am Freitag offiziell mit. Der WDFV vertritt mit seinen drei Mitgliedsverbänden mehr als 1,7 Millionen Fußballer in rund 4.500 Vereinen

Die Regionalverband mit Sitz in Duisburg will so den Austausch zwischen den Verbänden verbessern und mit den Vereinen gemeinsame Maßnahmen zur Gewaltprävention ergreifen. Ziel soll es sein, dass alle drei Landesverbände bei Gewaltvorfällen sowohl intern als auch extern einheitlich reagieren.

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    „Die Vorkommnisse auf den Plätzen des Amateurfußballs machen deutlich, dass wir im Sinne der Landesverbände neben den vielfältigen bereits erfolgten Bemühungen weitere Strategien im Einsatz gegen Gewalt entwickeln müssen“, erklärte WDFV-Präsident Peter Frymuth.

    Ob die Maßnahme ausreicht, um die Gewalt auf und neben den Plätzen zu stoppen, bleibt fraglich. (fdu)