Lionel Messi hat erneut den Goldenen Ball gewonnen. In der persönlichen Rangliste unseres Autors Peter Müller stehen andere vor ihm. Eine Kolumne

Lionel Messi also wieder.

Als er mit 13 aus Argentinien zum großen FC Barcelona kam, nannten sie ihn dort „La Pulga“, der Floh. 146 Zentimeter klein war er. Wenn er in der Kabine saß, reichten seine Beine nicht bis zum Boden. Er bekam Spritzen wegen einer Hormonstörung, der Junge wuchs nicht.

Peter Müller
Peter Müller

Heute wird seine Länge mal mit 1,70, mal mit 1,69 Metern angegeben. Seine Größe hingegen wird in anderen Maßeinheiten ermittelt. Zum sechsten Mal hat Lionel Messi in dieser Woche den Ballon d’Or gewonnen, die von Sportjournalisten aus aller Welt vorgenommene Wahl des besten Fußballers auf diesem Planeten. Der prestigeträchtige Preis ging auch schon fünfmal an Cristiano Ronaldo. Den wird es ärgern, dass Messi ihn einmal mehr gewann.

Der Kleine ist längst ein Gigant. Wer ihn finden will, muss nur dem lauten Applaus folgen. Mit dem Ball kann er alles, vermutlich würde er ihn auch beim Voltigieren oder Motocross nicht verlieren.

Einen Platz in der Fußball-Historie hat Messi schon sicher

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Er hat bereits angekündigt, weiterhin auf Goldballjagd zu gehen. Einen ehrenvollen Platz in der Fußball-Geschichte hat er ohnehin schon sicher. Wer auch immer die zehn besten Spieler aufzählt, die jemals den Ball bewegt haben – Lionel Messi ist garantiert dabei. Obwohl ihm der Weltmeistertitel fehlt, der die Karrieren anderer Größen perfekt gemacht hat.

Kürzlich schrieb ein Kollege, der ihn im Camp Nou beim Sieg des FC Barcelona gegen Borussia Dortmund sah, diesen Spieler live zu erleben, das sei noch mal eine andere Nummer. Jetzt müsse er tatsächlich über seine Rangliste nachdenken, in der Diego Maradona vorne steht.

Das hat mich ins Grübeln gebracht. Wir haben die Diskussion immer mal wieder in unserer Sportredaktion, wenn die jüngeren Kollegen leidenschaftlich darüber streiten, ob nun Ronaldo oder eben Messi der Größte sei – und sie meinen natürlich „der Größte aller Zeiten“. Ich werfe dann gerne klugscheißerisch ein, „aller Zeiten“ sei schon mal der falsche Begriff, weil er die Zukunft mit einschließt. Und dann komme ich den Spätgeborenen mit Namen, bei denen sie nicht mithalten können.

Ganz oben steht weder Messi noch Ronaldo

Man muss halt ein bisschen älter sein, um nicht nur von den beiden Helden von heute schwärmen zu können. In der Generation meines Vaters standen auch noch Alfredo Di Stéfano, Ferenc Puskás und Fritz Walter hoch im Kurs. Da muss ich passen, die sah ich nie spielen.

Aber mein ganz persönliches Ranking beginnt definitiv nicht mit Messi, auch nicht mit Ronaldo. Den Platz an der Sonne nimmt der dreimalige Weltmeister Pelé ein, seit meiner Kindheit unangefochten. Danach lege ich mich jetzt mal auf folgende Reihenfolge fest: 2. Diego Maradona, 3. Franz Beckenbauer, 4. Lionel Messi, 5. Zinedine Zidane, 6. Cristiano Ronaldo, 7. Johan Cruyff, 8. Gerd Müller, 9. Michel Platini, 10. Ruud Gullit.

Da fehlen ein paar? Mag sein, mir nicht. Und jetzt viel Spaß beim Nachdenken, Auflisten und Diskutieren!