Bologna. Bei der U21-EM trumpft Ianis Hagi auf. Das Talent hat er von Vater Gheorghe. Am Donnerstag wartet im Halbfinale Deutschland.
Rumäniens U21-Nationalmannschaft erfreut aktuell die Fußballfans in der Heimat. Zum ersten Mal hat das Land die EM-Endrunde erreicht. Der Anführer der Mannschaft heißt Ianis Hagi. Er ist 20 Jahre jung, offensiver Mittelfeldspieler und der Sohn von Gheorghe Hagi, dem rumänischen Weltstar der Vergangenheit. Die Vergleiche mit dem legendären Spielmacher begleiten Ianis Hagi stets. Vor dem Halbfinal-Duell mit Deutschland am Donnerstag in Bologna (18 Uhr/ZDF) hat er aber seine eigene Geschichte geschrieben.
Zwei Tore und starke Leistungen im Turnier haben Hagi in den Fokus von internationalen Vereinen gerückt. Scouts des Champions-League-Halbfinalisten Ajax Amsterdam beobachten das Talent. Der Rummel um seine Person passt dem schüchternen Hagi aber nicht. „Ich fühle mich gut, wenn Leute weniger über mich und mein Leben wissen“, sagte er: „Ich mag kein hektisches Leben, will lieber mehr für mich sein.“
Beim FC Barcelona und Real Madrid unter Vertrag
Das war ihm bislang nicht vergönnt. Ein zu großes Erbe hat Gheorghe Hagi dafür in Rumänien hinterlassen. Der Nationalspieler stand unter anderem beim FC Barcelona und Real Madrid unter Vertrag. So war es nicht überraschend, dass Ianis Hagi als Heilsbringer galt.
Die Junge wuchs in einer Familie auf, die sich alles leisten konnte und sich um nichts Sorgen machen musste. Schon als kleines Kind legte Gheorge Hagi seinem Sohn einen Ball ins Bett und bildete ihn in seiner eigenen Fußball-Akademie aus. Aktuell trainiert er Ianis Hagi wieder beim FC Viitorul Constanta.
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Probleme beim AC Florenz
Die Karriere des Sohnes stockte allerdings zwischenzeitlich: 2016 wechselte Ianis Hagi als 17-Jähriger nach Italien zum AC Florenz. Doch in zwei Jahren brachte er es nur auf magere zwei Serie-A-Einsätze. In seinem Heimatland gab es Kritik. Doch die ist spätestens seit der EM verstummt. Mit dem starken Ianis Hagi wollen die Rumänen nun auch Deutschland aus dem Weg räumen.
Vor dem Halbfinale sieht Stefan Kuntz die Favoritenrolle sogar beim Gegner. „Sie haben eine enorme Qualität im Team, es ist eine schwierige Aufgabe für uns“, sagt Deutschlands U21-Trainer über den Gegner.
Kuntz hofft derweil, dass Kapitän Jonathan Tah zum Spiel wieder fit ist. Der Innenverteidiger von Bayer Leverkusen legte aufgrund seiner Oberschenkelprobleme eine Trainingspause ein. Ein fitter Tah würde der DFB-Auswahl gegen Hagis Rumänen mit Sicherheit weiterhelfen.