Madrid. Harry Kane hat Tottenham Hotspur lange verletzt gefehlt. Ob er im Finale gegen den FC Liverpool zum Einsatz kommen wird, ist noch offen.

Spielt er, oder spielt er nicht? Seit Tagen bewegt nicht nur die Tottenham-Hotspur-Fans diese Frage vor dem Finale der Champions League an diesem Samstag gegen den FC Liverpool. Wenn es nach Harry Kane geht, wird er um 21 Uhr seine Spurs auf den Rasen des Estadio Metropolitano führen. Schließlich ist er der Kapitän, und schließlich ist er ihr erfolgreichster Torjäger. Aber der 25-jährige Torschützenkönig der Fußball-Weltmeisterschaft ist auch seit Wochen angeschlagen. Im April verletzte er sich am Knöchel.

Auch ohne den englischen Nationalspieler schaffte Tottenham im Halbfinale dieses schon als Wunder titulierte 3:2 im Rückspiel bei Ajax Amsterdam. Und ausgerechnet Lucas Moura, der Brasilianer, der Kane im Sturmzentrum vertrat, machte mit einem Hattrick den ersten Final-Einzug der Spurs in der Champions League perfekt.

Kane: „Ich fühle mich gut“

Und weil er ein echter Kapitän ist, war Kane natürlich auch an Bord. In der Pause eilte er von seinem bequemen Sitz auf der Ehrentribüne nicht in die Gourmet-Zone, wo die finanz- und einflusskräftigen VIP-Gäste zwischen den Halbzeiten dinieren, sondern spurtete in die Kabine, um seinen Teamkollegen Mut zuzusprechen für eine Aufholjagd. Der Rest ist Fußball-Geschichte.

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Seit einer Woche ist Kane wieder im Mannschaftstraining. Der Knöchel hält. „Ich fühle mich gut und bin bereit“, sagte er. Jetzt steht Tottenhams Trainer Mauricio Pochettino vor der Entscheidung: Setzt er voll auf „Prinz Harry“? Oder bringt er Lucas Moura? Oder setzt er gar beide Stürmer von Beginn an ein?

Pochettino ist froh, dass er überhaupt wieder mit Kane planen kann. „Harry ist weltklasse“, sagt er. Per Mertesacker, Weltmeister 2014 und heute TV-Experte, meint: „Wenn er nicht einhundert Prozent fit ist, muss er nicht spielen. Dafür haben es die anderen zu gut gemacht.“ Am Samstag um 21 Uhr werden wir dann wissen, ob und was Kane kann.