Stuttgart. Unmittelbar nach seiner Entlassung hat Markus Babbel die Fans des VfB Stuttgart scharf kritisiert. "Solche Szenen wie am Samstag habe ich noch nicht erlebt", so der Ex-Trainer.
Trainer Markus Babbel hat bei seinem emotionalen Abschied vom Bundesligisten VfB Stuttgart die Anhänger der Schwaben und das Profi-Geschäft heftig kritisiert. "Solche Szenen wie am Samstag habe ich noch nicht erlebt. Selbst die so genannten Fußball-Millionäre haben es nicht verdient, dass ihnen ein solcher Hass und sogar Mordgesten entgegengebracht werden", sagte der 37-Jährige.
Vor dem 1:1 (0:0) gegen den VfL Bochum war der Bus des VfB zunächst an der Einfahrt ins Stadion gehindert worden, die Polizei musste das Gefährt eskortieren. Babbel berichtete von geschockten Spielern und klagte an: "Nach der Tragödie um Robert Enke haben sich viele zu Wort gemeldet und erklärt, was wir daraus alles lernen müssen. Was am Samstag passiert ist, zeigt mir, dass das nur Heuchelei war."
Die ganze Fußball-Branche habe aus der Tragödie um Enke "gar nichts gelernt", betonte Babbel und schob den Randalierern auch eine Mitschuld am Versagen seiner Mannschaft im anschließenden Spiel zu. "Wir hatten am Samstag zwei 19-Jährige auf dem Platz, die Angst hatten. Das war zum Großteil ein Verschulden der Fans." Nach dem Abpfiff war es zu Ausschreitungen gekommen, als rund 3000 Anhänger das VIP-Gebäude belagerten. (sid)