Essen. Am Sonntag beginnt die dritte Verkaufsphase für die Karten der deutschen WM-Spiele. Jeder deutsche Besteller kann maximal vier Tickets pro Spiel auf der FIFA-Internetseite ordern.
High Noon für die Fans der deutschen Nationalmannschaft, die einen Abstecher zur WM 2010 in Südafrika planen: Am Sonntag um punkt 12.00 Uhr beginnt für die Anhänger des dreimaligen Weltmeisters die Bestellung in der dritten Eintrittskartenverkaufsphase.
Ausschließlich über www.fifa.com/Deutschland können bis zum 13. Januar 2010 die Tickets geordert werden, alle sind personalisiert. Pro Person können pro Spiel nur vier Karten geordert werden. Die Preise für die Partien reichen von 65 Euro für eine Karte der dritten Kategorie bei einem Vorrundenspiel bis zu 739 Euro für eine Finalkarte erster Kategorie.
"Es ist seit jeher die bei Weitem wichtigste Verkaufsphase, da die Fans nun wissen, wer in den Gruppenspielen aufeinandertrifft", sagte DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt, Vorsitzender des FIFA-Ticketing-Ausschusses, ein gutes halbes Jahr vor dem Eröffnungsspiel zwischen Südafrika und Mexiko im Soccer City Stadium von Johannesburg.
Deutschland beim Ticket-Verkauf auf Platz vier
Nach Deutschland wurden bereits rund 25.000 Tickets in den ersten beiden Phasen verkauft, womit der Fußball-Gigant zurzeit die Nummer vier im Ranking hinter Südafrika, den USA und Großbritannnien ist. Hinter den bereits gebuchten Tickets dürften sich rund 6000 deutsche Schlachtenbummler verbergen. England sieht indes Probleme für das Vorrundenspiel gegen die USA am 12. Juni 2010 aufgrund des geringen Fassungsvermögens in Rustenburg.
Schmidt, FIFA-Berater des lokalen WM-Organisationskomitees, rechnet mit insgesamt rund 10.000 deutschen Fans, die im kommenden Jahr die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw vor Ort unterstützen wollen. Somit gilt es, weitere 4000 bis 5000 Anhänger des Vize-Europameisters in den weiteren Verkaufsphasen für einen Trip an das Kap der Guten Hoffnung zu begeistern.
Sorgen bereiten allerdings den Organisatoren und dem Weltverband FIFA die Fans im Gastgeberland. FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke machte kein Hehl daraus, dass hier noch Nachholbedarf besteht.
Schon beim Confed Cup im Sommer 2009 erwiesen sich die südafrikanischen Anhänger eher als träge. Erst durch Freikartenaktionen und den Verkauf an Sponsoren wurden die Stadien für die WM-Generalprobe gefüllt. Von den insgesamt 800.000 in den ersten beiden Verkaufsphasen angebotenen WM-Tickets wurden nach FIFA-Angaben 674.403 Karten, also rund 90 Prozent, verkauft.
Gastgeber-Fans müssen gelockt werden
"Grundsätzlich bin ich optimistisch, dass sich der nationale Markt entwickelt - die nächsten acht Wochen sind dafür entscheidend. Das Land ist noch nicht in dem Grad an das Internet angeschlossen wie etwa wir in Europa - das ist auch ein Faktor beim Kartenverkauf", berichtete Schmidt. In der Vorrunde trifft die Regenbogennation in der Gruppe A auf Vize-Weltmeister Frankreich, auf den zweimaligen WM-Champion Uruguay und Mexiko. Diese attraktiven Gegner sollten das Interesse zusätzlichh steigern.
Allen Südafrikanern soll das Gefühl vermittelt werden, "bei diesem Jahrhundertereignis muss ich dabei sein", so Schmidt. Normalerweise läuft das Ticketing über die Internetplattform www.fifa.com/2010.
Einwohner Südafrikas können ihre Karten auch per Formular bestellen, das in allen Bank-Filialen des WM-Sponsors FNB im Land ausliegt. Bis zum 22. Januar 2010 läuft diese Verkaufsphase, um sich einzelne Tickets oder die sogenannten Teamserien zu sichern. Sollte es Überbuchungen für Spiele oder Mannschaften geben, muss das Los entscheiden.
Die FIFA hat für die Verbände der 32 WM-Starter wie üblich eine Quote von zwölf Prozent der zum Verkauf stehenden Karten in den Stadien für die drei Vorrundenspiele geblockt. Ab dem Achtelfinale stehen für die Teilnehmerländer jeweils acht Prozent der Tickets zur Verfügung. Tickets der günstigsten Kategorie vier sind ausschließlich Bewohnern Südafrikas vorbehalten.