Das Ermittlungsverfahren wegen möglicher Insolvenzverschleppung gegen den FC Schalke 04 ist vom Tisch: Die Staatsanwaltschaft Essen sieht keinerlei Hinweise auf ein entsprechendes Vergehen bei dem Fußball-Bundesligisten.
Sie hat die Aufnahme von Ermittlungen gegen Vereinspräsident Josef Schnusenberg und Finanzvorstand Peter Peters abgelehnt und die Akten geschlossen. Es gebe „keinerlei Anfangsverdacht”, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Willi Kassenböhmer. Ins Rollen gebracht worden war das Verfahren am 19. Oktober durch einen Privatmann, der aufgrund von Medienberichten über angebliche Zahlungsschwierigkeiten des Traditionsvereins die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und Anzeige wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung erstattet hatte. „Zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für eine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung des Vereins sind nicht ersichtlich”, heißt es in der Verlautbarung der Essener Ermittlungsbehörde. Auf Schalker Seite war mit diesem Verlauf des Verfahrens gerechnet worden. Vom Verein wollte sich gestern niemand äußern. Der Fußball-Bundesligist ist mit 235 Millionen Euro verschuldet. Nach den Bilanzzahlen des Klubs lag der Umsatz zuletzt bei 156 Millionen Euro und das Defizit, das nicht durch Eigenkapital abgedeckt war, Ende 2008 bei 55,9 Millionen Euro. Die 25,5 Millionen Euro der Gelsenkirchener Gesellschaft für Energie und Wirtschaft sorgen für finanzielle Entlastung.