Gelsenkirchen. So ganz glücklich schaut Heiko Westermann in diesen Tagen nicht aus. Die jüngste Niederlage des FC Schalke 04 in Mönchengladbach, sein Stellungsfehler beim entscheidenden Tor und die insgesamt eher schlechteren Kritiken nach den letzten Spielen drücken offensichtlich auf die Stimmung.
Man sieht, der Schalker Kapitän Heiko Westermann fühlt sich nicht bestens, aber er bleibt bei entsprechenden Nachfragen zurückhaltend. Das gilt zum Beispiel für die Tatsache, dass er bei Fußball-Bundesligist Schalke 04 kaum auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung spielen kann, sondern meistens auf anderen Positionen aushelfen muss. Zuletzt in Gladbach wieder einmal auf der ganz offensichtlich ungeliebten linken Abwehrseite. „Im Moment gilt es, alles für die Mannschaft zu tun”, sagt der Nationalspieler und macht damit deutlich, dass er da einspringt, wo er gebraucht wird und seine eigenen Interessen zurückstellt.
Den Einwand, dass man als eine Art Mädchen für alles kaum WM-Chancen haben dürfte, kontert Heiko Westermann: „Ich mache mir da keine Sorgen, bis dahin ist es noch genug Zeit.” Soll heißen, die WM-Fahrkarten werden erst in der Rückrunde vergeben, und in der, das hofft Westermann, wird er wieder in der Innenverteidigung spielen.
Gespräch in der Winterpause
Ob der 26-Jährige seine Rechnung da nicht ohne Felix Magath gemacht hat? Er hat sie mit Felix Magath gemacht, gibt er zu verstehen. „Wir werden uns in der Winterpause bereden”, sagt Heiko Westermann so, als habe er seinem Cheftrainer zugesagt, bis dahin still zu halten.
Mehr mag Heiko Westermann aber über seine persönliche Situation in Schalke nicht reden, über die Situation der Königsblauen aber schon. Gefragt, ob er sich sechs oder mehr Punkte aus den drei verbleibenden Spielen gegen Berlin, in Bremen und gegen Mainz ausrechne, sagt er: „So weit denke ich nicht. Wichtig ist es erst einmal, gegen Hertha BSC Berlin alle drei Punkte zu holen.”
Und das gequälte Lächeln, weil die Hertha ja mit nur fünf Punkten Tabellenletzter ist, weil sie auswärts bisher nur einen Zähler einspielen konnte, weil sie am Donnerstag in der Europa League noch beim FK Ventspils antreten muss und weil sie zudem noch auf ihren gesperrten Nationalspieler Arne Friedrich verzichten muss, quittiert er mit der trotzigen Feststellung: „Die können auch Fußball spielen.”
Wenn man am Sonntag gegen Hertha BSC Berlin nicht alles in die Waagschale werfen würde, was man zu geben habe, könne man eine schlechte Überraschung erleben, erklärt Heiko Westermann. Es handele sich um ein vollwertiges Bundesligaspiel. „Wir müssen 100 Prozent geben, wenn wir gewinnen wollen.”