Das rasante Halbfinale zwischen Liverpool und Barcelona zeigt den Abstand zu den deutschen Klubs. Das liegt nicht nur am Geld. Ein Kommentar
Über dieses Halbfinal-Rückspiel zwischen dem FC Liverpool und dem FC Barcelona werden wir noch lange sprechen. Dass eine Mannschaft ein 0:3 aus dem Hinspiel noch aufholt, kommt ja wahrlich nicht alle Tage vor. Doch auch abgesehen vom Ergebnis war es ein großartiges Spiel. Natürlich, beide Mannschaften machten auch Fehler, bei Barca waren einige recht absurde Aussetzer dabei. Aber Tempo, Wucht und fußballerische Fähigkeiten dieser zwei Mannschaften waren ein Genuss für den unbeteiligten Zuschauer – sofern der nicht gerade für den DFB, die DFL oder einen Bundesliga-Spitzenklub arbeitet.
Öffnung für Investoren - das ist zu kurz gedacht
Denn: Mit diesem Niveau, das hier vorgeführt wurde, kann derzeit kein deutscher Klub mithalten, kein FC Bayern und auch nicht Borussia Dortmund. Aber, werden nun einige sagen, die Bayern haben doch beim FC Liverpool 0:0 gespielt. Ja klar, haben sie. Später spielten sie 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Und es käme ja niemand auf die Idee, deswegen den FCN zum gleichwertigen Gegner Liverpools zu erheben.
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Der deutsche Fußball hat den Anschluss verloren. Viele fordern daher den Wegfall der 50+1-Regel, also eine stärkere Öffnung für Investoren. Das aber ist zu kurz gedacht. Erstens sind auch Barcelona und Real Madrid, der Seriensieger der vergangenen Jahre, eingetragene Vereine ohne Investoren. Zweitens liegt der FC Bayern im Umsatzranking der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte mit 629,2 Millionen Euro auf Rang vier. Liverpool (513,7) ist Siebter. Es geht nicht ums Geldhaben. Es geht darum, es wieder cleverer auszugeben.